BGH - Urteil vom 17.09.2019
XI ZR 662/18
Normen:
EGBGB Art. 247 § 6 Abs. 2; EGBGB Art. 247 § 9 Abs. 1 S. 3; BGB § 126; BGB § 492 Abs. 1 S. 2; BGB § 492 Abs. 2;
Fundstellen:
MDR 2020, 46
NJW 2020, 334
WM 2019, 2307
ZIP 2019, 2402
Vorinstanzen:
LG Rostock, vom 10.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 734/16
OLG Rostock, vom 12.12.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 43/18

Aufnahme der Pflichtangaben zum Widerrufsrecht in einen Verbraucherdarlehensvertrag als Inhalt mit den übrigen Darlehensbestimmungen in einer einheitlichen Vertragsurkunde; Durchbrechen des Grundsatzes der Einheitlichkeit der Urkunde; Wahrung der Schriftform

BGH, Urteil vom 17.09.2019 - Aktenzeichen XI ZR 662/18

DRsp Nr. 2019/17225

Aufnahme der Pflichtangaben zum Widerrufsrecht in einen Verbraucherdarlehensvertrag als Inhalt mit den übrigen Darlehensbestimmungen in einer einheitlichen Vertragsurkunde; Durchbrechen des Grundsatzes der Einheitlichkeit der Urkunde; Wahrung der Schriftform

Die gemäß Artikel 247 § 6 Abs. 2, § 9 Abs. 1 Satz 3 EGBGB in einen Verbraucherdarlehensvertrag aufzunehmenden Pflichtangaben zum Widerrufsrecht müssen nicht mit den übrigen Darlehensbestimmungen in einer einheitlichen Vertragsurkunde enthalten sein. Vielmehr genügt es zur Wahrung der Schriftform des § 492 Abs. 2 BGB, wenn in der Haupturkunde hinreichend deutlich auf die Anlage, die die Widerrufsinformation enthält, Bezug genommen wird.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des 1. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Rostock vom 12. Dezember 2018 wird auf ihre Kosten zurückgewiesen.

Normenkette:

EGBGB Art. 247 § 6 Abs. 2; EGBGB Art. 247 § 9 Abs. 1 S. 3; BGB § 126; BGB § 492 Abs. 1 S. 2; BGB § 492 Abs. 2;

Tatbestand

Die Kläger begehren von der beklagten Sparkasse die Rückzahlung erbrachter Zins- und Tilgungsleistungen nach Widerruf eines Immobiliar-Verbraucherdarlehensvertrags.