OVG Niedersachsen - Beschluss vom 18.08.2010
12 ME 57/10
Normen:
StVG § 21; FeV § 28 Abs. 4; RL 2006/126/EG ; RL 91/439/EWG Art. 8 Abs. 4;
Vorinstanzen:
VG Braunschweig, vom 22.01.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 B 284/09

Entzug der Fahrerlaubnis wegen Führens eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss von Cannabis, Amphetamin und Ecstasy; Vorlegungspflicht bezüglich eines polnischen Führerscheins zur Eintragung eines Sperrvermerks; Vereinbarkeit von § 28 Abs. 4 S. 1 Nr. 3 Fahrerlaubnisverordnung (FeV) mit dem Gemeinschaftsrecht

OVG Niedersachsen, Beschluss vom 18.08.2010 - Aktenzeichen 12 ME 57/10

DRsp Nr. 2011/86

Entzug der Fahrerlaubnis wegen Führens eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss von Cannabis, Amphetamin und Ecstasy; Vorlegungspflicht bezüglich eines polnischen Führerscheins zur Eintragung eines Sperrvermerks; Vereinbarkeit von § 28 Abs. 4 S. 1 Nr. 3 Fahrerlaubnisverordnung (FeV) mit dem Gemeinschaftsrecht

1. Trotz der Regelung des Art. 13 Abs. 2 der Richtlinie 2006/126/EG ("Dritte Führerscheinrichtlinie") gilt die den Anerkennungsgrundsatz einschränkende Regelung des Art. 11 Abs. 4 schon für alle ab dem 19. Januar 2009 - und nicht erst ab dem 19. Januar 2013 - ausgestellten EU-Fahrerlaubnisse.2. Die zu Art. 8 Abs. 2 und 4 der Richtlinie 91/439/EWG ("Zweite Führerscheinrichtlinie") ergangene, einschränkende Rechtsprechung des EuGH ist auf Art. 11 Abs. 4 S. 2 der Richtlinie 2006/126/EG ("Dritte Führerscheinrichtlinie") nicht - auch nicht entsprechend - anwendbar.

Normenkette:

StVG § 21; FeV § 28 Abs. 4; RL 2006/126/EG ; RL 91/439/EWG Art. 8 Abs. 4;

Gründe

Dem Antragsteller wurde mit bestandskräftigem Bescheid vom 14. August 2007 wegen Führen eines Kraftfahrzeuges unter dem Einfluss von Cannabis, Amfetamin und Ecstasy die Fahrerlaubnis entzogen.