LG Leipzig vom 07.12.1995
12 S 5165/95
Normen:
VVG § 5 Abs. 1, § 39 Abs. 1, 3, § 40 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
NJW-RR 1996, 1429
VersR 1996, 968

LG Leipzig - 07.12.1995 (12 S 5165/95) - DRsp Nr. 1997/1792

LG Leipzig, vom 07.12.1995 - Aktenzeichen 12 S 5165/95

DRsp Nr. 1997/1792

1. Eine Abweichung des Inhalts des Versicherungsscheins von dem Antrag und den getroffenen Vereinbarungen liegt nicht vor, wenn die Versicherungstarife wegen Genehmigungspflichtigkeit der Disposition der Vertragsparteien entzogen sind. 2. Dies gilt auch für genehmigte Schadensfreiheitsrabattstufen bei Kfz-Versicherungen.

Normenkette:

VVG § 5 Abs. 1, § 39 Abs. 1, 3, § 40 Abs. 2 S. 1;

Tatbestand:

Von der Darstellung eines Tatbestandes wurde abgesehen, § 543 1 ZPO.

Entscheidungsgründe:

Die Berufung der Klägerin gegen das amtsgerichtliche Urteil vom 15.06.1995 ist zulässig und im wesentlichen begründet.

Die Klägerin hat Anspruch auf Bezahlung von ausstehenden Versicherungsprämien für das Versicherungsjahr 1994 i. H. v. 2.169,70 DM gem. § 40 11 1 VVG. Dabei hält die Kammer 3

ebenso wie die herrschende Rechtsprechung (vgl. BGH VersR 1991, 1277; OLG Düsseldorf VersR 1990, 263; OLG Saarbrücken VVGE § 40 Nr. 1; LG Wuppertal ZfS 1991, 306) die Regelung des § 40 II 1 VVG noch für verfassungskonform.

Die Klägerin hat den Beklagten gem. 39 1, 111 VVG mit Schreiben vom 28.04.1994 wirksam bis 13.05.1994 Zahlungsfrist gesetzt und dabei in nach § 39 III 2 VVG zulässiger Weise für den Fall der Nichtzahlung die Kündigung zum 14.05.1994 ausgesprochen.