BGH - Beschluß vom 08.10.1992
VII ZB 3/92
Normen:
ZPO § 567, § 116 S. 1 Nr, 1, § 127 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 1993, 29
BGHR ZPO vor § 1 Gesetzwidrigkeit, greifbare 11
BGHR ZPO § 116 Satz 1 Nr. 1 Konkursverwalter 2
BGHR ZPO § 127 Abs. 3 Bezirksrevisor 1
BGHR ZPO § 567 Gesetzwidrigkeit, greifbare 2
BGHZ 119, 372
BauR 1993, 245
DB 1993, 89
EWiR § 116 ZPO 5/92, 1241
JZ 1993, 413
KTS 1993, 226
MDR 1993, 80
NJW 1993, 135
Rpfleger 1993, 258
VersR 1993, 203
WM 1992, 2038
ZIP 1992, 1644
ZfBR 1993, 127

Außerordentliche Beschwerde wegen greifbarer Gesetzwidrigkeit - Unstatthafte Beschwerde der Staatskasse gegen Bewilligung der Prozeßkostenhilfe - Prozeßkostenhilfe zugunsten des Konkursverwalters

BGH, Beschluß vom 08.10.1992 - Aktenzeichen VII ZB 3/92

DRsp Nr. 1993/366

Außerordentliche Beschwerde wegen greifbarer Gesetzwidrigkeit - Unstatthafte Beschwerde der Staatskasse gegen Bewilligung der Prozeßkostenhilfe - Prozeßkostenhilfe zugunsten des Konkursverwalters

»a) Das Rechtsmittel der außerordentlichen Beschwerde wegen greifbarer Gesetzwidrigkeit ist zulässig, wenn der angefochtene Beschluß auf einer Gesetzesauslegung beruht, die offensichtlich dem Wortlaut und dem Zweck des Gesetzes widerspricht und die eine Gesetzesanwendung zur Folge hat, die durch das Gesetz ersichtlich ausgeschlossen werden sollte. b) Eine von der Staatskasse gegen die Bewilligung der Prozeßkostenhilfe mit dem Ziel eingelegte Beschwerde, eine Versagung der Prozeßkostenhilfe zu erreichen, ist unstatthaft. c) Dem Konkursverwalter darf Prozeßkostenhilfe regelmäßig nicht mit der Begründung verweigert werden, die Arbeitsverwaltung und die Träger der Sozialversicherung müßten wegen ihrer im Konkurs bevorrechtigten Forderungen Prozeßkosten aufbringen (in Fortführung von BGH, Beschluß vom 27. September 1990 - IX ZR 250/89 = NJW 1991, 40).«

Normenkette:

ZPO § 567, § 116 S. 1 Nr, 1, § 127 Abs. 3 ;

Gründe: