BFH - Urteil vom 03.11.1993
II R 96/91
Normen:
AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 2 ; BewG 1965 § 3, § 97 Abs. 1 Nr. 5 ; ErbStG (1974) § 12 Abs. 5 ; HGB § 120, § 167 ;
Fundstellen:
BB 1994, 346
BB 1994, 59
BFHE 172, 523
BStBl II 1994, 88
GmbHR 1994, 571
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 03.11.1993 (II R 96/91) - DRsp Nr. 1996/9931

BFH, Urteil vom 03.11.1993 - Aktenzeichen II R 96/91

DRsp Nr. 1996/9931

»1. Den Ausgangspunkt für die Aufteilung des Einheitswerts des Betriebsvermögens einer Personen(handels-)gesellschaft bilden die handelsrechtlichen Kapitalanteile der Gesellschafter (Anschluß an BFH-Urteil in BFHE 134, 157, BStBl II 1982, 2). 2. Werden auf dem zweiten - variablen - Kapitalkonto ("Kapitalkonto II", "Darlehenskonto") des Personen(handels-)gesellschafters auch dessen Verlustanteile verbucht, so handelt es sich in aller Regel um ein "echtes" Kapitalkonto- im handelsrechtlichen Sinne und nicht um ein Kreditoren- bzw. Debitorenkonto.«

Normenkette:

AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 2 ; BewG 1965 § 3, § 97 Abs. 1 Nr. 5 ; ErbStG (1974) § 12 Abs. 5 ; HGB § 120, § 167 ;

Gründe:

I.

Der am 04.08.1984 verstorbene A (Erblasser) war im Zeitpunkt seines Todes mit 51 % als Kommanditist an der A-GmbH & Co. KG (KG) beteiligt. Seine Kommanditbeteiligung ging im Erbwege zu 9 % auf seine Ehefrau, zu 33 % auf seinen Sohn, den Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger), und zu 9 % auf seine Tochter über.

Im Rahmen einer für erbschaftsteuerliche Zwecke durchgeführten Außenprüfung ermittelte der Prüfer den Einheitswert des Betriebsvermögens der KG auf den 01.08.1984 mit 1.268.000 DM und den Unternehmenswert für Zwecke der Aufteilung des Einheitswerts mit 3.807.000 DM. Den auf den Erblasser in dessen Todeszeitpunkt entfallenden anteiligen Einheitswert errechnete er mit 96.437 DM.