BFH - Urteil vom 28.03.1984
II R 42/82
Normen:
ErbStG (1974) § 14 Abs. 1, § 37 ;
Fundstellen:
BFHE 141, 61
BStBl II 1984, 498
Vorinstanzen:
FG München,

BFH - Urteil vom 28.03.1984 (II R 42/82) - DRsp Nr. 1996/11935

BFH, Urteil vom 28.03.1984 - Aktenzeichen II R 42/82

DRsp Nr. 1996/11935

»Bei der Zusammenrechnung von Erwerben nach § 14 Abs. 1 ErbStG (1974) sind Vorerwerbe negativen Wertes aus der Zeit vor dem 1. Januar 1974 insoweit nicht zu berücksichtigen, als diese Vorerwerbe nicht durch Vorerwerbe positiven Wertes aus dieser Zeit ausgeglichen werden (Fortentwicklung des BFH-Urteils vom 12. November 1980 II R 110/78, BFHE 132, 306, BStBl II 1981, 269).«

Normenkette:

ErbStG (1974) § 14 Abs. 1, § 37 ;

Gründe:

I. Streitig ist die Zusammenrechnung eines Erwerbes gemäß § 14 Abs. 1 des Erbschaftsteuergesetzes (ErbStG) 1974 mit Vorerwerben (teils negativen Steuerwertes) aus der Zeit vor dem 1. Januar 1974.

Der Klägerin waren von ihrem Vater durch notariell beurkundeten Vertrag vom 1. Juli 1970 mehrere Grundstücke geschenkt worden. Wegen dieses Erwerbes (im Steuerwert von 31.900 DM) hatte das beklagte Finanzamt (FA) unter Einbeziehung einer Vorschenkung aus dem Jahr 1963 (im Steuerwert von 30.000 DM) Schenkungsteuer in Höhe von 1.116,50 DM ( = 3,5 v.H. des steuerpflichtigen Erwerbs) festgesetzt, wobei es einen Freibetrag von 30.000 DM gewährt hatte.

Zum 1. Januar 1970 war die Klägerin als Kommanditistin in eine KG aufgenommen worden, an der ihr Vater als persönlich haftender Gesellschafter beteiligt war. Ihre Kommanditeinlage betrug 200.000 DM.