BVerfG - Beschluß vom 25.07.1979
2 BvR 878/74
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1, Abs. 2 Art. 3 Abs. 1 Art. 103 Abs. 1 ; ZPO § 286 ;
Fundstellen:
BVerfGE 52, 131
AP Nr. 1 zu § 249 BGB Arzthaftung
DRiZ 1979, 286
DRsp I(125)227
DRsp IV(413)159
DRsp IV(413)160
EuGRZ 1979, 506
JuS 1981, 290
JZ 1979, 596
NJW 1979, 1925
r+s 1979, 254
VersR 1979, 907
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart, vom 18.09.1974 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 36/74

Einwirkung von Grundrechten und allgemeinen Verfassungsgrundsätzen auf den Arzthaftungsprozeß

BVerfG, Beschluß vom 25.07.1979 - Aktenzeichen 2 BvR 878/74

DRsp Nr. 1996/7032

Einwirkung von Grundrechten und allgemeinen Verfassungsgrundsätzen auf den Arzthaftungsprozeß

»Verfassungsrechtliche Fragen im Arzthaftungsprozeß.«1. Auch im Zivilverfahren hat der Richter durch eine entsprechende Verfahrensgestaltung den materiellen Inhalten der Verfassung, insbesondere den Grundrechten, Geltung zu verschaffen (BVerfGE 42, 64 [73]). Im Rahmen dieser Verpflichtung hat er für eine gehöriges, faires Verfahren Sorge zu tragen.2. Zu diesen Erfordernissen zählt eine grundsätzlich faire Handhabung des Beweisrechts, insbesondere der Beweislastregeln, die als Entscheidungsnormen im Schnittpunkt von sachlichem und Verfahrensrecht stehen.. Diesen verfassungsrechtlichen Grundsätzen werden die vom Gesetz vorausgesetzten oder ausdrücklich angeordneten, von Rechtsprechung und Rechtswissenschaft entwickelten Regeln über die Behauptungs-, Beweisführungs- und Beweislastverteilung in aller Regel gerecht.