BFH - Urteil vom 14.12.2005
II R 7/04
Normen:
BewG § 146 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2006, 1259
DStRE 2006, 809
ZEV 2006, 276
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 07.06.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 7778/98

Grundbesitzwertfeststellung: Verfassungswidrigkeit des § 146 BewG

BFH, Urteil vom 14.12.2005 - Aktenzeichen II R 7/04

DRsp Nr. 2006/11175

Grundbesitzwertfeststellung: Verfassungswidrigkeit des § 146 BewG

Über einen etwaigen Verstoß gegen den Gleichheitssatz durch die Anwendung des § 146 BewG ist erst bei der Festsetzung der SchSt und nicht schon im Verfahren gegen die Feststellung des Grundbesitzwerts zu entscheiden.

Normenkette:

BewG § 146 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) erhielt am 18. November 1996 von A ein bebautes Grundstück geschenkt. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) stellte mit Bescheid vom 2. September 1998 gemäß § 138 i.V.m. § 146 Abs. 2 bis 5 des Bewertungsgesetzes (BewG) den Grundstückswert auf den 18. November 1996 auf 400 000 DM fest.

Einspruch und Klage, mit denen die Klägerin Verfassungswidrigkeit des § 146 BewG geltend machte, hatten keinen Erfolg. Das Finanzgericht (FG) führte in dem in Entscheidungen der Finanzgerichte 2004, 967 veröffentlichten Urteil zur Begründung aus, die in §§ 138 ff. BewG geregelte Bedarfsbewertung halte sich innerhalb der von der Verfassung gezogenen Grenzen.