OLG Hamburg vom 11.06.1987
10 U 132/86
Normen:
BGB § 2333 Nr.5;
Fundstellen:
DRsp I(174)234b-c
FamRZ 1988, 106
NJW 1988, 977

OLG Hamburg - 11.06.1987 (10 U 132/86) - DRsp Nr. 1992/8547

OLG Hamburg, vom 11.06.1987 - Aktenzeichen 10 U 132/86

DRsp Nr. 1992/8547

b-c. Auslegungskriterien für den Begriff des Ä zur Pflichtteilsentziehung berechtigenden - »ehrlosen und unsittlichen Lebenswandels« (Nr. 5); (c) kein Pflichtteilsentziehungsrecht des Vaters gegenüber dem Sohn wegen einer homosexuellen Beziehung.

Normenkette:

BGB § 2333 Nr.5;

».. Der Senat bejaht im Anschluß an die Rechtspr. des BGH (FamRZ 1974, 303; vgl. auch OLG Saarbrücken, NJW 1986, 182) das rechtliche Interesse eines Erblassers, bereits zu [seinen] Lebzeiten feststellen zu lassen, ob er einem Abkömmling den Pflichtteil entziehen kann. ...

Das Vorbringen des Kl., der Bekl. [Sohn] sei homosexuell und lebe in einer gleichgeschlechtlichen Dauerbeziehung, erfüllt nach Auffassung des Senats nicht den Tatbestand des § 2333 Nr. 5 BGB : Hierin ist kein »ehrloser und unsittlicher Lebenswandel« des Bekl. gegen den Willen des Kl. zu sehen.