OLG Zweibrücken - Beschluß vom 16.11.1999
3 W 223/99
Normen:
BGB § 1906 Abs. 1, 4, § 1904 Abs. 1 ; FGG § 70g Abs. 5, § 69d Abs. 2 ;
Fundstellen:
BtPrax 2000, 88
NJW 2000, 2750
OLGReport-Zweibrücken 2000, 190

OLG Zweibrücken - Beschluß vom 16.11.1999 (3 W 223/99) - DRsp Nr. 2000/4244

OLG Zweibrücken, Beschluß vom 16.11.1999 - Aktenzeichen 3 W 223/99

DRsp Nr. 2000/4244

»1. Die vormundschaftsgerichtliche Genehmigung einer ärztlicherseits zur Vermeidung einer Unterbringung für erforderlich gehaltenen regelmäßigen ambulanten Medikation des Betroffenen mit Depot - Neuroleptika kommt weder nach § 1906 Abs. 1 Nr. 2 noch nach § 1906 Abs. 4 BGB in Betracht. Der Genehmigung des Gerichts bedarf es jedoch unter den Voraussetzungen des § 1904 Abs. 1 BGB. 2. Unabhängig von der Frage, ob danach der für den Bereich Gesundheitsfürsorge verantwortliche Betreuer zur Behandlungsmaßnahme eine Genehmigung benötigt, kann eine ambulante Dauertherapie mit Depot - Spritzen nicht zwangsweise gegen den natürlichen Willen des Betroffenen durchgesetzt werden.«

Normenkette:

BGB § 1906 Abs. 1, 4, § 1904 Abs. 1 ; FGG § 70g Abs. 5, § 69d Abs. 2 ;

Hinweise:

vgl. OLG Hamm, 8.1.1997, Az. , BtPrax 1997, , LG Kassel, 5.1.1996, Az. , FamRZ 1996, und LG Saarbrücken, 28.9.1998, Az.