EuGH - Urteil vom 09.09.2021
C-422/20
Normen:
AEUV Art. 267; VO (EU) 650/2012 Art. 6 Buchst. a); VO (EU) 650/2012 Art. 7 Buchst. a); VO (EU) 650/2012 Art. 22; VO (EU) 650/2012 Art. 39; VO (EU) 650/2012 Art. 83 Abs. 4;
Fundstellen:
FGPrax 2021, 219
FamRZ 2021, 1828
IPRax 2022, 376
ZEV 2021, 710

Vorlage zur Vorabentscheidung - Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen - Erbsachen - Verordnung Nr. 650/2012 - Art. 6 Buchst. a - Unzuständigerklärung - Art. 7 Buchst. a - Gerichtliche Zuständigkeit - Kontrolle durch das zweitbefasste Gericht - Art. 22 - Rechtswahl - Art. 39 - Gegenseitige Anerkennung - Art. 83 Abs. 4 - Übergangsbestimmungen

EuGH, Urteil vom 09.09.2021 - Aktenzeichen C-422/20

DRsp Nr. 2021/14699

Vorlage zur Vorabentscheidung – Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen – Erbsachen – Verordnung Nr. 650/2012 – Art. 6 Buchst. a – Unzuständigerklärung – Art. 7 Buchst. a – Gerichtliche Zuständigkeit – Kontrolle durch das zweitbefasste Gericht – Art. 22 – Rechtswahl – Art. 39 – Gegenseitige Anerkennung – Art. 83 Abs. 4 – Übergangsbestimmungen

1. Art. 7 Buchst. a der Verordnung (EU) Nr. 650/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen und die Annahme und Vollstreckung öffentlicher Urkunden in Erbsachen sowie zur Einführung eines Europäischen Nachlasszeugnisses ist dahin auszulegen, dass es für eine Unzuständigerklärung im Sinne von Art. 6 Buchst. a dieser Verordnung zugunsten der Gerichte des Mitgliedstaats, dessen Recht der Erblasser gewählt hat, nicht erforderlich ist, dass sich das zuvor angerufene Gericht ausdrücklich für unzuständig erklärt hat. Diese Absicht muss indessen eindeutig aus der Entscheidung, die es in dieser Hinsicht erlassen hat, hervorgehen.