BGH - Urteil vom 13.11.1996
IV ZR 62/96
Normen:
BGB §§ 2346, 130 Abs. 2, § 153 ;
Fundstellen:
BGHZ 134, 60
DNotZ 1997, 422
DRsp I(174)311/15
FamRZ 1997, 173
JR 1997, 424
JuS 1997, 373
MDR 1997, 260
NJW 1997, 521
NJWE-FER 1997, 88
WM 1997, 274
ZEV 1997, 111
Vorinstanzen:
OLG München,
LG München I,

Wirksamkeit eines Pflichtteilsverzichtsvertrages

BGH, Urteil vom 13.11.1996 - Aktenzeichen IV ZR 62/96

DRsp Nr. 1997/36

Wirksamkeit eines Pflichtteilsverzichtsvertrages

»Ein Pflichtteilsverzichtsvertrag kann nur zu Lebzeiten des Erblassers wirksam geschlossen werden.«

Normenkette:

BGB §§ 2346, 130 Abs. 2, § 153 ;

Tatbestand:

Die Klägerin macht im Wege der Stufenklage Pflichtteilsansprüche geltend.

Sie ist die einzige Tochter der am 21. Februar 1991 verstorbenen Erblasserin. Diese war österreichische Staatsangehörige. Auch die Klägerin und der Beklagte besitzen die österreichische Staatsangehörigkeit. Mit dem von einem deutschen Notar beurkundeten Testament vom 15. Juni 1990 setzte die Erblasserin den Sohn der Klägerin aus deren geschiedener erster Ehe, den am 9. März 1981 geborenen Beklagten, als alleinigen Erben ein. In der Urkunde wählte die Erblasserin für ihr gesamtes in der Bundesrepublik Deutschland belegenes unbewegliches Vermögen gemäß Art. 25 Abs. 2 EGBGB deutsches Recht. Mit notarieller Urkunde vom 19. Dezember 1990 bot die Erblasserin der Klägerin den Abschluß eines Pflichtteilsverzichtsvertrages an; dies Angebot konnte nur bis zum 28. Februar 1991 angenommen werden.