BGH - Urteil vom 10.12.2002
XI ZR 82/02
Normen:
BGB § 138 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2003, 326
BGHReport 2003, 332
BKR 2003, 155
DB 2003, 444
GmbHR 2003, 293
KTS 2003, 294
MDR 2003, 342
NJW 2003, 967
NZG 2003, 288
ZGS 2003, 84
ZIP 2003, 288
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe,
LG Baden-Baden,

Wirksamkeit von Gesellschafterbürgschaften für eine GmbH

BGH, Urteil vom 10.12.2002 - Aktenzeichen XI ZR 82/02

DRsp Nr. 2003/1300

Wirksamkeit von Gesellschafterbürgschaften für eine GmbH

»Die vom Bundesgerichtshof entwickelten Grundsätze zur Wirksamkeit ruinöser Gesellschafterbürgschaften gelten in der Regel auch für Minderheitsgesellschafter der kreditsuchenden GmbH, und zwar auch dann, wenn der Betroffene nicht mit der Geschäftsführung betraut ist. Nur bei unbedeutenden Bagatell- und Splitterbeteiligungen kann nach dem Schutzgedanken des § 138 Abs. 1 BGB eine andere rechtliche Beurteilung in Betracht kommen.«

Normenkette:

BGB § 138 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Wirksamkeit einer Bürgschaft. Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde:

Die Autohaus B. GmbH (nachfolgend: B. GmbH) nahm im Jahre 1992 bei der beklagten Bank einen Geschäftskredit auf. Zur Sicherung ihrer Ansprüche übernahmen der Kläger und beide Mitgesellschafter eine Höchstbetragsbürgschaft über 350.000 DM und erhöhten die Haftungssumme im nächsten Jahr auf 400.000 DM. Als die Kreditlinie nochmals erweitert wurde, schlossen die Beteiligten am 4. Mai 1995 einen Bürgschaftsvertrag bis zum Höchstbetrag von 469.000 DM.