BGH - Urteil vom 11.01.2012
XII ZR 22/10
Normen:
SGB II § 9; SGB II § 11; SGB II § 28; SGB II § 33 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRB 2012, 235
FamRZ 2012, 956
NJW-RR 2012, 898
NZS 2012, 589
Vorinstanzen:
AG Bad Freienwalde, vom 18.06.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 60 F 103/08
OLG Brandenburg, vom 26.01.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 10 UF 105/09

Feststellung eines Anspruchs auf Zahlung von Kindesunterhalt aus übergegangenem Recht

BGH, Urteil vom 11.01.2012 - Aktenzeichen XII ZR 22/10

DRsp Nr. 2012/8462

Feststellung eines Anspruchs auf Zahlung von Kindesunterhalt aus übergegangenem Recht

a) Gemäß § 33 Abs. 1 SGB II in der bis zum 31. Dezember 2008 geltenden Fassung findet ein Anspruchsübergang nur insoweit statt, als der Unterhaltsberechtigte Leistungen nach dem SGB II empfangen hat. § 33 Abs. 1 Satz 2 SGB II in der seit dem 1. Januar 2009 geltenden Fassung gilt nicht für Leistungen nach dem SGB II, die vor Inkrafttreten der Neuregelung erbracht worden sind (im Anschluss an Senatsurteil vom 1. Dezember 2010 XII ZR 19/09 - FamRZ 2011, 197).b) Zum Anspruchsübergang nach § 33 Abs. 1 Satz 2 SGB II in der seit dem 1. Januar 2009 geltenden Fassung, der erfolgt, soweit Kinder unter Berücksichtigung von Kindergeld keine Leistungen empfangen haben und bei rechtzeitiger Leistung des Anderen keine oder geringere Leistungen an die Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft erbracht worden wären.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 2. Senats für Familiensachen des Brandenburgischen Oberlandesgerichts vom 26. Januar 2010 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als über das Teilanerkenntnis hinaus für die Monate März bis August 2008 und Oktober bis Dezember 2008 insgesamt und für den Monat September 2008 wegen eines 143,39 € übersteigenden Betrages zum Nachteil des Beklagten erkannt worden ist.