BAG - Urteil vom 23.06.1992
9 AZR 308/91
Normen:
ArbGG §§ 2, 3 ; BetrAVG § 9 Abs. 2 ; GmbHG §§ 30, 32a, 32b ; HGB §§ 171, 172a ;
Fundstellen:
AP Nr. 23 zu § 2 ArbGG 1979
BAGE 70, 350
BB 1992, 2296
DB 1993, 843
EWiR § 2 ArbGG 3/92, 1159
EzA § 2 ArbGG 1979 Nr. 22
KTS 1993, 135
MDR 1993, 884
NJW 1993, 2891
NZA 1993, 862
SAE 1994, 128
ZIP 1992, 1656
Vorinstanzen:
ArbG Karlsruhe, vom 05.07.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 219/88
II. Landesarbeitsgericht Mannheim - Urteil vom 17. April 1991 - 12 Sa 143/90 -,

Sachliche Zuständigkeit der Gerichte für Arbeitssachen

BAG, Urteil vom 23.06.1992 - Aktenzeichen 9 AZR 308/91

DRsp Nr. 1996/6353

Sachliche Zuständigkeit der Gerichte für Arbeitssachen

»Für einen Rechtsstreit eines Arbeitnehmers aus dem Arbeitsverhältnis gegen den Kommanditisten des Arbeitgebers über seine Einstandspflicht nach § 171 HGB sind die Gerichte für Arbeitssachen sachlich nicht zuständig. Der Kommanditist ist weder Arbeitgeber nach § 2 Abs. 1 Nr. 3 a ArbGG noch dessen Rechtsnachfolger i.S. von § 3 ArbGG (Abgrenzung zu BAGE 53, 317 = AP Nr. 2 zu § 3 ArbGG 1979).«

Normenkette:

ArbGG §§ 2, 3 ; BetrAVG § 9 Abs. 2 ; GmbHG §§ 30, 32a, 32b ; HGB §§ 171, 172a ;

Tatbestand:

Der Kläger ist der gesetzliche Träger der Insolvenzsicherung auf Versorgungsleistungen (PSV). Er hatte für die Arbeitnehmer der D GmbH & Co. KG die laufenden Betriebsrenten und die unverfallbaren Betriebsrentenanwartschaften zu übernehmen, nachdem die Gesellschaft in Konkurs gefallen war. Anträge auf Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der GmbH und der KG wurden mangels Masse abgewiesen. Der Kläger, auf den Forderungen der Arbeitnehmer in Höhe von etwa 10 Millionen DM übergegangen sind, nimmt nunmehr die Beklagte, eine französische Aktiengesellschaft, als Kommanditistin der insolventen Kommanditgesellschaft in Anspruch.