§ 10 Abs. 1 SGB VIII regelt den Nachrang der Leistungen der Jugendhilfe. Die Regelungen von Vor- und Nachrang betreffen immer nur gleichartige, kongruente Leistungen. Leistungen gegenüber dem Hilfeberechtigten dürfen aber nicht im Hinblick auf den Vorrang anderer Leistungen verweigert werden, vgl. § 10 Abs. 1 Satz 2 SGB VIII. Die Nachrangigkeit der Jugendhilfe erweist sich damit als bloße Kostentragungsregelung.26) Kunkel, ZFSH/SGB 2015, 363; OVG Sachsen v. 25.11.2014 - 1 A 742/12, ZFSH/SGB 2015, 367; BayVGH v. 12.08.2014 - 12 B 14.805, ZFSH/SGB 2015, 367. Eine Ausnahme gilt dann, wenn die vorrangige Hilfe rechtzeitig zu erlangen ist.27)VGH NRW v. 13.11.2014 - 12 B 1249/14, ZFSH/SGB 2015, 365, 366 m.w.N.
Das BVerwG hat zwischen den Leistungen der Eingliederungshilfe und denen nach dem OEG eine Leistungskongruenz festgestellt.28)BVerwG v. 27.05.2010 - 5 C 7.09, ZFSH/SGB 2016, 463.