23.1.5 Zeitpunkt des Widerspruchs

Autorin: Forkert-Hosser

23.1.5.1 Rechtzeitiger Widerspruch

Frist des § 257 Abs. 1 bzw. 2 StPO

Der Widerspruch muss rechtzeitig, d.h.

innerhalb der erstinstanzlichen Hauptverhandlung und

bis spätestens unmittelbar im Anschluss an die beanstandete Beweiserhebung

erhoben werden. § 257 Abs. 1 bzw. 2 StPO markiert den hierfür maßgeblichen Zeitpunkt, so dass der Hinweis auf die Nichtverwertbarkeit einer Beweiserhebung in der Form eines Widerspruchs spätestens im Rahmen der zu der betroffenen Beweiserhebung erfolgten Erklärung enthalten sein muss (BGH, Urt. v. 27.02.1992 - 5 StR 190/91, BGHSt 38, 214, 226; BGH, Urt. v. 12.01.1996 - 5 StR 756/94, BGHSt 42, 15 = NJW 1996, 1547, 1549 = juris Rdnr. 21; BGH, Urt. v. 12.07.2000 - 1 StR 113/00, NStZ-RR 2001, 260; BGH, Beschl. v. 11.09.2007 - 1 StR 273/07, BGHSt 52, 38, 42 = NStZ 2008, 55, 56 = juris Rdnr. 14; OLG Koblenz, Beschl. v. 16.01.2017 - 2 OLG 4 Ss 186/16, juris Rdnr. 8; OLG Hamm, Beschl. v. 24.08.2010 - 3 RBs 223/10, NJW 2011, 468, 469; Burhoff, Rdnr. 3748; Malek, Verteidigung in der Hauptverhandlung, Rdnr. 410, 412).

23.1.5.2 Verspäteter Widerspruch

Verspäteter Widerspruch

Ein später erhobener Widerspruch wird ohne Folgen bleiben und insbesondere zur Rügepräklusion führen (BGH, Urt. v. 11.09.2007 - 1 StR 273/07, NStZ 2008, 55, 56).

Hinweis