BGH - Urteil vom 15.04.1987
2 StR 697/86
Normen:
EuAlÜbK (vom 13. Dez. 1957, BGBl. 1964 II S. 1369, 1976 II S. 1778) Art. 14;
Fundstellen:
BGHR EuAlÜbk Art. 14 - Verfolgung 1
BGHR StPO § 24 - Staatsanwalt 1
BGHR StPO § 244 Abs. 2 - Zeugenvernehmung 1
BGHR StPO § 58 Abs. 1 - Anwesenheit 1
BGHSt 34, 352
DRsp IV(467)167a-b
EBE 1987, 252
EzSt EuAlÜbk Art. 14 Nr. 1
MDR 1987, 779
NJW 1987, 3088
NStE Nr. 2 zu Art. 14 EuAlÜbk
NStZ 1987, 417
StV 1988, 186
wistra 1987, 296
Vorinstanzen:
LG Frankfurt/Main,

Berücksichtigung von Tatumständen einer weiteren Tat

BGH, Urteil vom 15.04.1987 - Aktenzeichen 2 StR 697/86

DRsp Nr. 1992/3147

Berücksichtigung von Tatumständen einer weiteren Tat

»Der Spezialitätsgrundsatz schließt nicht aus, Umstände, die eine Straftat darstellen, auf die sich die Auslieferung nicht erstreckt, bei der Überzeugungsbildung hinsichtlich der Auslieferungstat als Indiz zu berücksichtigen.«

Normenkette:

EuAlÜbK (vom 13. Dez. 1957, BGBl. 1964 II S. 1369, 1976 II S. 1778) Art. 14;

Gründe:

Das Landgericht hat beide Beweisanträge als unzulässig zurückgewiesen und hierzu ausgeführt, der Angeklagte sei lediglich wegen des der Anklage zugrundeliegenden Vorwurfs ausgeliefert worden; die von der Staatsanwaltschaft beantragte Zeugenvernehmung habe zum Ziel, die Verstrickung des Angeklagten in andere Straftaten zu beweisen und dies als Indiz im Rahmen der Beweiswürdigung bezüglich der Auslieferungstat sowie straferschwerend bei deren Aburteilung zu verwerten; dem stehe aber der Grundsatz der Spezialität entgegen.