BGH - Urteil vom 09.03.2017
3 StR 424/16
Normen:
StPO § 249 Abs. 2 S. 3; StPO § 261; StPO § 274 S. 1; VVG § 46 S. 1, 2; StGB § 283 Abs. 1 Nr. 1; StGB § 283c Abs. 1; GmbHG § 30 Abs. 1 S. 3; GmbHG § 32a; GmbHG § 64 S. 3; InsO § 39 Abs. 1 Nr. 5;
Fundstellen:
GmbHR 2017, 925
NStZ 2017, 6
NStZ 2017, 722
NStZ-RR 2017, 6
NZI 2017, 542
StV 2017, 791
ZInsO 2017, 1038
Vorinstanzen:
LG Verden, vom 17.03.2016

Erhebung des Urkundsbeweises beim Selbstleseverfahren außerhalb der Hauptverhandlung hinsichtlich Beweiswürdigung; Abgrenzung des Bankrotts von der Gläubigerbegünstigung i.R.d. Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens

BGH, Urteil vom 09.03.2017 - Aktenzeichen 3 StR 424/16

DRsp Nr. 2017/5428

Erhebung des Urkundsbeweises beim Selbstleseverfahren außerhalb der Hauptverhandlung hinsichtlich Beweiswürdigung; Abgrenzung des Bankrotts von der Gläubigerbegünstigung i.R.d. Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens

Durch die Neuregelung der §§ 30 ff. GmbHG ist geregelt, dass Gesellschafterdarlehen nicht mehr wie Stammkapital zu behandeln sind, weshalb keine grundsätzliche Rückzahlungssperre besteht. Aus § 64 Satz 3 GmbHG folgt indes, dass die Geschäftsführer der Gesellschaft zum Ersatz von Zahlungen an die Gesellschafter oder an verbundene Unternehmen, auf die die Gesellschafter einen bestimmenden Einfluss ausüben können, verpflichtet sind, wenn solche Zahlungen zur Zahlungsunfähigkeit oder zur Überschuldung der Gesellschaft führen, oder wenn sie in einer solchen Krise bewirkt werden.

Tenor

Auf die Revision der Staatsanwaltschaft wird das Urteil des Landgerichts Verden vom 17. März 2016 mit den Feststellungen aufgehoben.

Die Sache wird zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Strafkammer des Landgerichts zurückverwiesen.

Normenkette:

StPO § 249 Abs. 2 S. 3; StPO § 261; StPO § 274 S. 1; VVG § 46 S. 1, 2; StGB § 283 Abs. 1 Nr. 1; StGB § 283c Abs. 1; GmbHG § 30 Abs. 1 S. 3; GmbHG § 32a; GmbHG § 64 S. 3; InsO § 39 Abs. 1 Nr. 5;

Gründe