BVerfG - Beschluß vom 27.05.1997
2 BvR 1992/92
Normen:
BVerfGG § 90 Abs. 2 Satz 2 ; EGGVG § 23 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 13 Abs. 1, Abs. 2 Art. 19 Abs. 4 ; StPO § 36 Abs. 2 Satz 1 § 98 Abs. 2 Satz 2 § 304 ;
Fundstellen:
ArztR 1998, 51
BVerfGE 96, 44
DGVZ 1998, 25
DRsp V(510)178b
EuGRZ 1997, 369
HVBG-INFO 1998, 2767
JR 1997, 386
JuS 1998, 363
MedR 1997, 415
NJ 1997, 557
NJW 1997, 2165
NJWE-MietR 1997, 200
NStZ 1997, 502
SozSich 1998, 71
StV 1997, 394
StraFo 1997, 242
wistra 1997, 223
Vorinstanzen:
AG Gelsenkirchen, vom 06.07.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Gs 570/90
LG Essen, vom 15.10.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 25 Qs 44/92

Verfassungsrechtliche Anforderungen an eine Durchsuchung - Praxisräume eines Arztes

BVerfG, Beschluß vom 27.05.1997 - Aktenzeichen 2 BvR 1992/92

DRsp Nr. 1997/5219

Verfassungsrechtliche Anforderungen an eine Durchsuchung - Praxisräume eines Arztes

»1. Der Richter darf eine Durchsuchung nur anordnen, wenn er sich aufgrund eigenverantwortlicher Prüfung der Ermittlungen überzeugt hat, daß die Maßnahme verhältnismäßig ist. Seine Anordnung hat die Grundlage der konkreten Maßnahme zu schaffen und muß Rahmen, Grenzen und Ziel der Durchsuchung definieren.2. Der Zweck des Richtervorbehalts hat Auswirkungen auch auf den Zeitraum, innerhalb dessen die richterliche Durchsuchungsanordnung vollzogen werden darf. Spätestens nach Ablauf eines halben Jahres verliert ein Durchsuchungsbeschluß seine rechtfertigende Kraft.«

Normenkette:

BVerfGG § 90 Abs. 2 Satz 2 ; EGGVG § 23 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 13 Abs. 1, Abs. 2 Art. 19 Abs. 4 ; StPO § 36 Abs. 2 Satz 1 § 98 Abs. 2 Satz 2 § 304 ;

Gründe:

A.

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Gültigkeitsdauer richterlicher Durchsuchungsanordnungen in strafrechtlichen Ermittlungsverfahren.

I.