OLG Nürnberg vom 10.11.1967
1 U 108/67
Normen:
BGB § 249, § 251 Abs. 2;
Fundstellen:
DRsp I(123)127e
ES Kfz-Schaden A-1/4
VersR 1969, 289

OLG Nürnberg - 10.11.1967 (1 U 108/67) - DRsp Nr. 1994/2174

OLG Nürnberg, vom 10.11.1967 - Aktenzeichen 1 U 108/67

DRsp Nr. 1994/2174

Ersatzfähige Kfz-Reparaturkosten in Höhe eines um 30 % über dem Marktwert liegenden Schadensbetrags bei Totalschaden-Reparatur mit noch höherem, im übrigen vom Geschädigten selbst zu tragenden Kostenaufwand.

Normenkette:

BGB § 249, § 251 Abs. 2;

Sachverhaltsdaten:

Der Reparaturrechnung in Höhe von 2.189,35 DM stand ein »Zeitwert« vor dem Unfall in Höhe von 1.250,- DM gegenüber. Ersatzfähig sind laut Senatsurteil 1.250,- plus 30 % = 375,- DM.

Die hier angesetzte 30%-Unverhältnismäßigkeitsgrenze im Sinne von § 251 Abs. 2 BGB hat sich mittlerweile in Rechtsprechung und Praxis durchgesetzt - allerdings berechnet auf den Wiederbeschaffungs-, nicht auf einen »Zeitwert« oder »Gebrauchswert«; vgl. dazu aus vorangegangener und folgender Zeit etwa: OLG Celle (Urteil - 5 U 137/63 - 9.1.1964, in DRsp I (123) 90 b-c = DAR 1964, 191 = MDR 1964, 594 = NiedersRpfl 1964, 88); KG (Urteil - 12 U 1768/74 - 10.3.1975, in DRsp I (123) 192 c = VersR 1976, 391); OLG München (Urteil - 10 U 1176/69 - 24.10.1969, in DRsp I (123) 136 c = VersR 1970, 67); SchlHOLG (Urteil - 4 U 120/66 - 10.1.1968, in DRsp I (123) 137 a = VersR 1969, 1100). Die im Urteil bejahte Möglichkeit, den 30%-Spielraum auch dann auszunutzen, wenn von vornherein höhere Wiederbeschaffungskosten zu erwarten sind, hat der BGH (ES Kfz-Schaden A-1/22) später (gegen Dannert, VersR 1988, 980) verneint.