BFH - Urteil vom 03.07.2024
I R 46/20
Normen:
KStG § 8b Abs. 2; KStG § 8b Abs. 7 S. 2; KredWG § 1 Abs. 3 S. 1; KredWG § 1 Abs. 11 S. 1; KredWG § 1 Abs. 11 S. 2; AO § 89 Abs. 2; BGB § 82; BGB § 82a; FGO § 118 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2024, 2709
DStR 2024, 2636
DStRE 2024, 1526
ZEV 2024, 806
BFH/NV 2025, 102
ZIP 2025, 206
DB 2025, 228
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 21.10.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 117/18

Qualifizierung der Familienstiftung als Finanzunternehmen im Sinne des § 8b Abs. 7 Satz 2 KStG 2011; Ausübung einer finanzunternehmerischen Haupttätigkeit

BFH, Urteil vom 03.07.2024 - Aktenzeichen I R 46/20

DRsp Nr. 2024/14077

Qualifizierung der Familienstiftung als Finanzunternehmen im Sinne des § 8b Abs. 7 Satz 2 KStG 2011; Ausübung einer finanzunternehmerischen Haupttätigkeit

Für die Qualifikation als Finanzunternehmen im Sinne des § 8b Abs. 7 Satz 2 des Körperschaftsteuergesetzes 2011 i.V.m. § 1 Abs. 3 Satz 1 des Kreditwesengesetzes 2011 ist die Rechtsform unerheblich. Auch eine privatrechtliche Familienstiftung kann grundsätzlich ein Finanzunternehmen sein. Ob sie eine finanzunternehmerische Haupttätigkeit ausübt, richtet sich nach einer Gesamtwürdigung aller Umstände des Einzelfalls.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Sächsischen Finanzgerichts vom 21.10.2020 - 5 K 117/18 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

KStG § 8b Abs. 2; KStG § 8b Abs. 7 S. 2; KredWG § 1 Abs. 3 S. 1; KredWG § 1 Abs. 11 S. 1; KredWG § 1 Abs. 11 S. 2; AO § 89 Abs. 2; BGB § 82; BGB § 82a; FGO § 118 Abs. 2;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten darüber, ob der im Jahr 2011 (Streitjahr) erzielte Veräußerungsgewinn aus einem Aktientausch wegen § 8b Abs. 7 Satz 2 des Körperschaftsteuergesetzes in der für das Streitjahr geltenden Fassung (KStG) steuerpflichtig ist.