OLG Dresden - Endurteil vom 26.04.2024
3 U 79/23
Normen:
VVG § 61 Abs. 1 S. 2; VVG § 63;
Vorinstanzen:
LG Dresden, vom 21.12.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 1530/21

Schadensersatzanspruch eines Versicherungsnehmers wegen einer als fehlerhaft erachteten Beratung über den Abschluss einer Risikolebensversicherung; Pflichtverletzung eines Versicherungsmaklers mangels Anratens zum Abschluss einer Risikolebensversicherung gegenüber seinen Kunden

OLG Dresden, Endurteil vom 26.04.2024 - Aktenzeichen 3 U 79/23

DRsp Nr. 2024/9826

Schadensersatzanspruch eines Versicherungsnehmers wegen einer als fehlerhaft erachteten Beratung über den Abschluss einer Risikolebensversicherung; Pflichtverletzung eines Versicherungsmaklers mangels Anratens zum Abschluss einer Risikolebensversicherung gegenüber seinen Kunden

Ein Versicherungsmakler ist ohne besondere Gründe nicht gehalten, seinem Kunden den Abschluss einer Risikolebensversicherung anzuraten. Kommt es nicht zum Abschluss und wurde das Gespräch entgegen § 61 Abs. 1 VVG nicht dokumentiert, führt dies nicht zu einer Beweislastumkehr dergestalt, dass der Versicherungsmakler sämtliche Behauptungen des potentiellen Kunden zum Gesprächsinhalt widerlegen müsste.

Tenor

1. Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Landgerichts Dresden vom 21.12.2022 abgeändert. Die Klage wird abgewiesen.

2. Die Berufung der Klägerin wird zurückgewiesen.

3. Die Klägerin hat die Kosten des erstinstanzlichen Verfahrens und des Berufungsverfahrens zu tragen.

4. Das Urteil und, soweit es aufrechterhalten bleibt, das landgerichtliche Urteil sind vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 Prozent des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 Prozent des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.