BGH - Urteil vom 27.01.1970
VI ZR 106/68
Normen:
StVO (a.F.) § 1, § 11 Abs. 1 ;
Fundstellen:
DAR 1970, 160
VRS 38, 242
VerkMitt 1970, 25

Pflichten des Kraftfahrers beim Linksabbiegen

BGH, Urteil vom 27.01.1970 - Aktenzeichen VI ZR 106/68

DRsp Nr. 1994/5828

Pflichten des Kraftfahrers beim Linksabbiegen

Ein Kraftfahrer, der im Ortsverkehr nach links in eine andere Straße einbiegen will und sich nach einem Blick in den Rückspiegel zur Straßenmitte hin eingeordnet sowie die Richtungsänderung angezeigt hat, braucht nicht nochmals den nachfolgenden Verkehr zu beobachten, wenn eine klare und unmißverständliche Verkehrslage besteht, bei der er darauf vertrauen darf, seine Abbiegeabsicht könne nicht mehr übersehen oder verkannt werden.

Normenkette:

StVO (a.F.) § 1, § 11 Abs. 1 ;

Hinweise:

So auch OLG Karlsruhe v. 19.01.1967, VRS 33, 303 für eine Umgehungsstraße; OLG Zweibrücken v. 13.04.1967, VRS 33, 453 für eine Großstadtstraße; OLG Düsseldorf v. 04.07.1968, VerkMitt 1968, 77; OLG Hamm v. 22.08.1968, VRS 36, 445 = VerkMitt 1966, 21; BayObLG v. 12.03.1971, VersR 1972, 454; OLG Düsseldorf v. 13.12.1971, VersR 1972, 470 mit der Maßgabe, daß die vom Linksabbieger ausgehende Betriebsgefahr völlig zurücktritt; OLG Zweibrücken v. 29.06.1970, VRS 40, 147; OLG Bamberg v. 01.03.1971, VersR 1971, 769: nochmalige Rückschau trotzdem geboten, um die Gefährdungshaftung nach § 7 StVG auszuschließen: OLG Koblenz v. 03.06.1976, VRS 51, 454: doppelte Rückschaupflicht entfällt, wenn Gefährdung nur durch sehr grobes verkehrswidriges Verhalten des Nachfolgenden entsteht

Fundstellen
DAR 1970, 160
VRS 38, 242