Warum sollte der Verteidiger überhaupt die Herausgabe der Rohmessdaten fordern?

Autor: Sitter

Wir alle kennen die Werbung einiger Kanzleien:

"Mehr als die Hälfte aller Bußgeldbescheide sind fehlerhaft."

Es ist heutzutage Allgemeinwissen, dass eine Verurteilung in einem OWi-Verfahren mittlerweile wesentlich gravierendere Folgen für einen Betroffenen haben kann als in einem Strafverfahren. Nicht selten geht es um dessen berufliche und damit wirtschaftliche Existenz, wenn ein Moment der Nichtaufmerksamkeit ein vielleicht dreimonatiges Fahrverbot nach sich zieht. Für den Geschäftsführer einer kleinen Handwerksfirma, einen Vertriebsleiter, einen Berufskraftfahrer kann dies das berufliche "Aus" bedeuten. Aber auch ein Fahrverbot von einem Monat kann sich als wirtschaftlich fatal erweisen.

Kommt ein Mandant mit einem solchen Bußgeldbescheid zum Rechtsanwalt, hat dieser alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, diese Konsequenzen zu vermeiden.

Ihm bietet sich freilich auch ein reichhaltiges Feld, sein Können unter Beweis zu stellen und im Gegensatz zur Kollegin oder zum Kollegen nebenan, der OWis "so nebenbei" bearbeitet, den Unterscheid zu machen.