BGH - Urteil vom 12.11.1993
V ZR 174/92
Normen:
BGB § 839 ; GBO § 2 Abs. 3 ; WEG § 7 Abs. 4, § 8 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 53
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Grundbuchrechtspfleger 2
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Grundbuchrechtspfleger 3
BGHR BGB § 903 Grundstücksteilung 1
BGHR GBO § 2 Abs. 3 Flurkarte 1
BGHR WEG § 8 Abs. 1 Teilungserklärung 1
BGHZ 124, 100
DB 1994, 472
DNotZ 1995, 37
DRsp I(147)295a-c
MDR 1994, 1207
NJW 1994, 650
Rpfleger 1994, 245
VersR 1994, 348
WM 1994, 246
Vorinstanzen:
OLG Schleswig,
LG Lübeck,

Amtspflichten des Grundbuchbeamten bei der Abschreibung von Grundstücksteilen; Drittbezogenheit von Amtspflichten

BGH, Urteil vom 12.11.1993 - Aktenzeichen V ZR 174/92

DRsp Nr. 1994/1254

Amtspflichten des Grundbuchbeamten bei der Abschreibung von Grundstücksteilen; Drittbezogenheit von Amtspflichten

»a) Verletzt der Grundbuchbeamte bei der Abschreibung von Grundstücksteilen seine Pflicht, sich die amtliche Flurkarte vorlegen zu lassen (§ 2 Abs. 3 GBO), so haftet das Land zwar für die Abweichung der in das Grundbuch eingetragenen Parzellen von der Teilungserklärung des Eigentümers (§ 903 BGB), nicht aber für eine spätere Verwechslung der Parzellen. b) Verletzt der Grundbuchbeamte bei der Anlegung von Wohnungsgrundbüchern seine Pflicht, sich eine Abgeschlossenheitsbescheinigung vorlegen zu lassen, die das Grundstück bezeichnet, auf dem die Wohnungen errichtet sind oder errichtet werden, haftet das Land für die Abweichung des Gegenstandes der Teilungserklärung (§ 8 WEG) vom Gegenstand des in den Wohnungsgrundbüchern eingetragenen Miteigentumsanteils. c) In Grundbuchangelegenheiten ist Dritter im Sinne des § 839 BGB nicht nur derjenige, auf dessen Antrag oder in dessen Interesse die Eintragung erfolgt, sondern jeder, der im Vertrauen auf die richtige Handhabung der Grundbuchgeschäfte am Rechtsverkehr teilnimmt.«

Normenkette:

BGB § 839 ; GBO § 2 Abs. 3 ; WEG § 7 Abs. 4, § 8 ;

Tatbestand: