BGH - Urteil vom 07.12.1984
V ZR 189/83
Normen:
BGB §§ 306, 307, § 538 Abs.1;
Fundstellen:
BGHZ 93, 142
DRsp I(133)282c-d
JR 1985, 234
JZ 1985, 297
JuS 1985, 811
MDR 1985, 394
NJW 1985, 1025
RdL 1985, 69
WM 1985, 419

BGH - Urteil vom 07.12.1984 (V ZR 189/83) - DRsp Nr. 1992/4614

BGH, Urteil vom 07.12.1984 - Aktenzeichen V ZR 189/83

DRsp Nr. 1992/4614

Keine Vertragsnichtigkeit nach §§ 306, 307 BGB sondern Gewährleistungshaftung aus § 538 Abs. 1, 1. Alternative in Fällen anfänglicher Unmöglichkeit auch bei noch ausstehender Übelassung der Mietsache an den Mieter.

Normenkette:

BGB §§ 306, 307, § 538 Abs.1;

»... Der (Pacht-)Vertrag (über die Bimsausbeute) ist auch bei anfänglicher objektiver Unmöglichkeit der Bimsausbeute wirksam zustande gekommen, weil § 306 BGB durch § 538 Abs. 1, 1. Alternative BGB verdrängt wird. Diese Bestimmung setzt einen schon bei Vertragsabschluß vorhandenen Mangel der in § 537 BGB bezeichneten Art voraus. Öffentlich-rechtliche Gebrauchbeschränkungen, die - wie hier - auf der Beschaffenheit der Sache beruhen, sind ein Sachmangel nach §§ 537 f. BGB (BGHZ 68, 294, 296). Soweit Rechtspr. und Literatur bei anfänglichen Mängeln darauf abstellen wollen, ob sie behebbar (dann Anwendung von § 538 Abs. 1 BGB) oder unbehebbar sind (dann Anwendung von § 306 BGB..), läßt sich eine solche Unterscheidung aus dem Gesetz nicht entnehmen. Sie widerspricht auch dem Willen des Gesetzgebers. Nach den Motiven (Mot II, 307) haftet der Vermieter auch dann nach § 538 BGB, wenn »die Beseitigung des Mangels objektiv unmöglich ist«. ...