BGH - Urteil vom 17.09.1987
VII ZR 155/86
Normen:
AGBG § 9 ; VOB/B (1973) § 16;
Fundstellen:
BGHR AGBG § 9 Abs. 1 VOB/B-Vorschriften 1
BGHR AGBG § 9 Abs. 2 Nr. 1 VOB/B § 16 Nr. 3 Abs. 2 1
BGHR VOB/B § 16 Nr. 3 Abs. 2 Inhaltskontrolle 1
BGHR VOB/B § 16 Nr. 3 Abs. 2 Inhaltskontrolle 2
BGHZ 101, 357
BauR 1987, 694
DB 1987, 2631
DRsp I(138)533e
JZ 1988, 39
MDR 1988, 135
NJW 1988, 55
WM 1987, 1498
ZfBR 1988, 22
ZfBR 1989, 212
ZfBR 1990, 18, 70
Vorinstanzen:
OLG Saarbrücken,
LG Saarbrücken,

Formularmäßiger Ausschluß von Nachforderungen bei vorbehaltloser Annahme einer Schlußzahlung

BGH, Urteil vom 17.09.1987 - Aktenzeichen VII ZR 155/86

DRsp Nr. 1992/2942

Formularmäßiger Ausschluß von Nachforderungen bei vorbehaltloser Annahme einer Schlußzahlung

»Die Regelung des § 16 Nr. 3 Abs. 2 VOB/B über den "Ausschluß" von Nachforderungen bei vorbehaltloser Annahme einer Schlußzahlung oder eine ihr gleichstehenden Schlußzahlungserklärung verstößt, soweit nicht die VOB/B "als Ganzes" vereinbart worden ist, gegen § 9 AGBG und ist deshalb unwirksam (im Anschluß an BGHZ 86, 135 und Senatsurteil v. 22.1.1987 - VII ZR 96/85 = BauR 1987, 329 = ZfBR 1987, 146).«

Normenkette:

AGBG § 9 ; VOB/B (1973) § 16;

Tatbestand:

Die Klägerin, eine GmbH, die ein Bauunternehmen betreibt, und die Beklagte, eine Baubetreuungsgesellschaft, standen in der Zeit von 1979 bis 1983 in laufender Geschäftsverbindung. Die Beklagte beauftragte die Klägerin, für insgesamt neun Bauvorhaben Rohbau- und andere Arbeiten durchzuführen. Hinsichtlich der ersten beiden Bauvorhaben (1979 und 1980) waren schriftliche Bauverträge zwischen den Parteien geschlossen worden. Darin war die Geltung der VOB/B sowie der Vertragsbedingungen der Beklagten vereinbart worden. Die Arbeiten für die folgenden Bauvorhaben wurden von der Beklagten der Klägerin jeweils mündlich in Auftrag gegeben.