OLG Rostock - Urteil vom 29.12.2000
3 U 83/98
Normen:
BGB § 537 § 539 § 537 Abs. 1 S. 2 § 284 Abs. 2 § 320 § 535 § 536 ; ArbStättV § 6 Abs. 1 ; LBauO § 44 ; VVG § 61 ; ZPO § 92 § 97 Abs. 1 § 91 a § 100 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 711 § 713 ;
Fundstellen:
NJW 2001, 2339
NJW-RR 2001, 802
NZM 2001, 425
OLGR-Rostock 2001, 281
OLGReport-Rostock 2001, 281
Vorinstanzen:
LG Schwerin, - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 304/96

Voraussetzungen eines Sachmangels aufgrund zu hoher Innentemperatur vermieteter Räume

OLG Rostock, Urteil vom 29.12.2000 - Aktenzeichen 3 U 83/98

DRsp Nr. 2001/11535

Voraussetzungen eines Sachmangels aufgrund zu hoher Innentemperatur vermieteter Räume

1. Die Nichteinhaltung der nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 6/1.3. erforderlichen Innentemperaturen (nicht über 26 Grad Celsius bzw. mindestens 6 Grad Celsius unter der Außentemperatur) bedeutet einen Sachmangel von zu gewerblichen Zwecken vermieteter Räume.2. Den Mieter trifft kein Mitverschulden, wenn er nachts zu Zeiten, wenn sich niemand in den Praxisräumen aufhält, die Fenster nicht offenhält.

Normenkette:

BGB § 537 § 539 § 537 Abs. 1 S. 2 § 284 Abs. 2 § 320 § 535 § 536 ; ArbStättV § 6 Abs. 1 ; LBauO § 44 ; VVG § 61 ; ZPO § 92 § 97 Abs. 1 § 91 a § 100 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 711 § 713 ;

Tatbestand:

Der Beklagte hatte mit Vertrag vom 16.01.1993 von den Klägern Räume zum Betrieb einer Arztpraxis im Haus K Straße 29 in Sch angemietet. Der monatliche Grundmietzins ohne Nebenkosten betrug 4.375,00 DM zuzüglich Umsatzsteuer. Mit der Begründung, das vermietete Objekt sei mangelhaft, weil es im Sommer in den Innenräumen zu heiß sei, behielt der Beklagte in den Monaten Mai bis November 1996 sowie Mai bis August 1997 jeweils 828,21 DM ein.