BGH - Urteil vom 26.01.1984
III ZR 216/82
Normen:
BGB § 254 Abs. 1 ; GG Art. 14 Abs. 1, Abs. 3 ; PrALR § 74 § 75 ;
Fundstellen:
BGHZ 90, 17
AgrarR 1984, 98
BauR 1984, 501
DB 1984, 1345
DÖV 1984, 525
DRiZ 1984, 198
DVBl 1984, 391
JuS 1984, 477
LM Nr. 29 zu § 254 (DC) BGB
LM Nr. 25 zu Art. 14 (Cd) GrundG
LM Nr. 42 zu Art. 14 (Cc) GrundG
LM Nr. 43a zu Art. 14 (Cc) GrundG
MDR 1984, 382
NJW 1984, 1169
NuR 1984, 200
NVwZ 1984, 397
UPR 1984, 161
VBlBW 1984, 252
WM 1984, 273
ZfBR 1984, 196
Vorinstanzen:
LG Verden, vom 30.06.1981 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 474/80
OLG Celle, vom 12.11.1982 - Vorinstanzaktenzeichen 4 U 199/81

Anwendbarkeit von § 254 BGB auf Enteignung

BGH, Urteil vom 26.01.1984 - Aktenzeichen III ZR 216/82

DRsp Nr. 2005/15338

Anwendbarkeit von § 254 BGB auf Enteignung

Es wird daran festgehalten, daß für rechtswidrige hoheitliche Eingriffe in das Eigentum nach den von der Rechtsprechung für den enteignungsgleichen Eingriff entwickelten Grundsätzen Entschädigung zu leisten ist.

Normenkette:

BGB § 254 Abs. 1 ; GG Art. 14 Abs. 1, Abs. 3 ; PrALR § 74 § 75 ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Eigentümer eines etwa 24 ha großen, überwiegend mit Wald bestandenen Grundstücks in der Gemarkung G im Landkreis N/Weser. Er baut auf einem nördlich davon gelegenen Grundstück Sand ab. Am 4. November 1968 erteilte ihm der Landkreis Grafschaft H eine Baugenehmigung zum Abbau von rd. 14000 cbm Sand auf einem Hektar des erstgenannten Grundstücks. Sein Antrag auf Genehmigung weiteren Sandabbaus nach dem niedersächsischen Bodenabbaugesetz vom 15. März 1972 wurde vom Landkreis mit Bescheid vom 27. Juli 1977 abgelehnt. Der Widerspruch des Klägers blieb erfolglos. Seine Anfechtungsklage gegen die Ablehnung nahm der Kläger zurück, nachdem der nach der Gebietsreform nunmehr zuständige Landkreis N durch Verordnung vom 30. November 1979 die einstweilige Sicherstellung des Dünengebiets südlich von G angeordnet hatte, zu dem das Grundstück gehört, auf dem der Kläger Sand abbauen will.