OLG Celle - Urteil vom 19.12.2002
14 U 205/01
Normen:
BGB § 242 ; HOAI § 4 ;
Fundstellen:
OLGReport-Celle 2003, 56
Vorinstanzen:
LG Hannover, vom 26.11.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 2959/00

Bau- und Architektenvertrag; Honoraranspruch des Architekten

OLG Celle, Urteil vom 19.12.2002 - Aktenzeichen 14 U 205/01

DRsp Nr. 2003/7550

Bau- und Architektenvertrag; Honoraranspruch des Architekten

1. Eine mündliche Vereinbarung eines Architektenpauschalhonorars, das unterhalb der Mindestsätze des § 16 HOAI liegt, ist in aller Regel gemäß § 4 HOAI unwirksam. 2. Der Architekt ist auch nach längerem Zeitablauf (hier ca. 4 Jahre) nicht nach Treu und Glauben gehindert, eine Abrechnung seines Honorars nach den Mindestsätzen vorzunehmen, wenn er zwischenzeitlich keinen Vertrauenstatbestand dahin geschaffen hat, dass er den Anspruch nicht mehr geltend machen werde.

Normenkette:

BGB § 242 ; HOAI § 4 ;

Entscheidungsgründe:

Die Berufung des Klägers hat im Wesentlichen Erfolg und führt zu der aus dem Tenor ersichtlichen Abänderung des angefochtenen Urteils. Dem Kläger steht über den vom Landgericht in Höhe von 2.500 DM zu seinen Gunsten ausgeurteilten Betrag für die Architektenleistungen, die er im Zusammenhang mit der Erweiterung und dem Innenumbau des Wohnhauses des Beklagten ####### in ####### ab Ende 1995 erbracht hat, ein restliches Honorar in Höhe von 13.651,02 DM zu.