BVerwG - Urteil vom 23.08.1996
8 C 34.94
Normen:
BauGB § 135 Abs. 4 S. 1, 2 ;
Fundstellen:
BVerwGE 101, 382
BWGZ 1996, 732
DÖV 1997, 296
DVBl 1996, 1327
HGZ 1997, 78
KStZ 1998, 113
NVwZ 1998, 295
UPR 1997, 474
ZfBR 1997, 41
ZKF 1997, 158
ZMR 1997, 157
Vorinstanzen:
VG Würzburg, vom 20.03.1990 - Vorinstanzaktenzeichen W 4 K 90.316
II.VGH Bayern - Urteil vom 21.07.1994 - Az.: VGH 6 B 90.1415 -,

Bauplanungsrecht - Erschließungsbeitragsrecht, Stundung des Erschließungsbeitrags für ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück

BVerwG, Urteil vom 23.08.1996 - Aktenzeichen 8 C 34.94

DRsp Nr. 1996/30690

Bauplanungsrecht - Erschließungsbeitragsrecht, Stundung des Erschließungsbeitrags für ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück

»1. Die durch § 135 Abs. 4 Satz 1 BauGB angeordnete Stundungspflicht erfaßt auch bebaute landwirtschaftlich genutzte Grundstücke.2. Der Erschließungsbeitrag für ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück ist gemäß § 135 Abs. 4 Satz 1 BauGB bei Vorliegen der übrigen gesetzlichen Voraussetzungen selbst dann in vollem Umfang (zinslos) zu stunden, wenn das Grundstück außer mit landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden teilweise auch mit Wohngebäuden bebaut ist, d.h. Teilflächen des Grundstücks nicht landwirtschaftlich genutzt werden.«

Normenkette:

BauGB § 135 Abs. 4 S. 1, 2 ;

Gründe:

I.

Der Kläger begehrt die zinslose Stundung des von der Beklagten für die Kosten der erstmaligen Herstellung des Weinbergwegs verlangten Erschließungsbeitrags. Er bewirtschaftete bis Juni 1989 im Vollerwerb einen landwirtschaftlichen Betrieb mit ca. 180 ha, den seine beiden Söhne aufgrund eines Übergabevertrags seit Juni 1989 weiterführen.