OLG Düsseldorf - Beschluss vom 24.09.2002
Verg 48/02
Normen:
GWB § 97 Abs. 7 § 100 Abs. 1, 2 § 101 Abs. 4 § 118 ; VgV § 13 § 23 ; VOL/A § 3 Nr. 1 Abs. 1, 3, 4 § 7a § 25 ;
Fundstellen:
NZBau 2003, 349

Begriff des Verhandlungsverfahrens; Beginn des Vergabeverfahrens; Grundlagen der Vorabinformationspflicht

OLG Düsseldorf, Beschluss vom 24.09.2002 - Aktenzeichen Verg 48/02

DRsp Nr. 2006/9767

Begriff des Verhandlungsverfahrens; Beginn des Vergabeverfahrens; Grundlagen der Vorabinformationspflicht

1. Das Vergabeverfahren in der Vergabeart des Verhandlungsverfahrens besteht aus der vorherigen öffentlichen Vergabebekanntmachung oder den öffentlichen Teilnahmewettbewerb sowie den eigentlichen Verhandlungen (§ 101 Abs. 4 GWB, § 3a Nr. 1 Abs. 1 VOL/A). 2. Spätestens mit der förmlichen Vergabebekanntmachung im Bundesausschreibungsblatt beginnt das Vergabeverfahren. 3. Vor Inkrafttreten des § 13 VgV nach dem bisher geltenden Recht begonnene Vergabeverfahren werden nach § 23 VgV beendet. Diese Rechtsfolge kann die Vergabestelle nicht vermeiden, indem sie schriftlich die Einhaltung der Verpflichtung zur Vorabinformation nach § 13 VgV zusichert, da sie nicht über die rechtliche Kompetenz verfügt, das Inkrafttreten des § 13 VgV zeitlich vorzuverlagern. 4. In Vergabeverfahren, die vor Inkrafttreten des § 13 VgV eingeleitet wurden, kann eine Pflicht zur Vorabinformation auch im Hinblick auf die Alcatel-Entscheidung des EuGH (EuGH - C 81/98 - 28.10.1999 -, NZBau 2000, 33) nicht aus der Regelung des § 27a Nr. 1 VOL/A hergeleitet werden.

Normenkette:

GWB § 97 Abs. 7 § 100 Abs. 1, 2 § 101 Abs. 4 § 118 ; VgV § 13 § 23 ; VOL/A § 3 Nr. 1 Abs. 1, 3, 4 § 7a § 25 ;
Fundstellen
NZBau 2003, 349