BFH - Urteil vom 06.03.1996
II R 38/93
Normen:
AGFGO (BY) Art. 5 ; AO (1977) § 42 S. 1; FGO § 118 Abs. 1 S. 2, § 160 Abs. 2 ; GrEStG (1983) § 1 Abs. 1 Nr. 1, 2 ; GrEStG (BY) § 1 Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BB 1996, 1154
BB 1996, 998
BFHE 179, 443
BStBl II 1996, 377
DB 1996, 1119
DStR 1996, 744
DStZ 1996, 410
NJWE-MietR 1996, 287
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 06.03.1996 (II R 38/93) - DRsp Nr. 1996/20858

BFH, Urteil vom 06.03.1996 - Aktenzeichen II R 38/93

DRsp Nr. 1996/20858

»1. Das Ziel, durch die Übertragung sämtlicher Anteile an einer nur Grundbesitz haltenden Personengesellschaft die Ausübung eines Vorkaufsrechts durch einen Dritten zu vermeiden, rechtfertigt es nicht, von der Erhebung von Grunderwerbsteuer gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG i.V.m. § 42 Satz 1 AO 1977 abzusehen. 2. § 42 Satz 1 AO 1977 stellt weder darauf ab, ob die von dem Steuerpflichtigen gewählte Gestaltung (zivil-)rechtlich Bestand hat, noch berührt diese Vorschrift die (zivil-)rechtliche Wirksamkeit der Gestaltung. Die (zivil-)rechtliche Gestaltung bleibt mit ihren jeweiligen Folgen bestehen, auch wenn sie der im Steuergesetz vorgesehenen typischen Gestaltung nicht entspricht. § 42 Satz 1 AO 1977 schließt nur aus, daß der Steuerpflichtige sich für steuerrechtliche Zwecke auf die von ihm gewählte Gestaltung beruft. 3. Die Anwendung des Grunderwerbsteuergesetzes des Landes Bayern unterliegt weiterhin der Nachprüfung durch den BFH als Revisionsinstanz.«

Normenkette:

AGFGO (BY) Art. 5 ; AO (1977) § 42 S. 1; FGO § 118 Abs. 1 S. 2, § 160 Abs. 2 ; GrEStG (1983) § 1 Abs. 1 Nr. 1, 2 ; GrEStG (BY) § 1 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

I.