BGH - Urteil vom 04.10.1984
VII ZR 65/83
Normen:
AGBG § 9; BGB § 696; VOB/B § 4 Nr.1 Abs.3, § 6 Nr.5, § 8 Nr.1 Abs.1;
Fundstellen:
BGHZ 92, 244
BauR 1985, 77
DB 1985, 222
DRsp I(138)476d-e
MDR 1985, 222
NJW 1985, 631
ZfBR 1985, 37
ZfBR 1990, 18
ZfBR 1996, 91, 92

BGH - Urteil vom 04.10.1984 (VII ZR 65/83) - DRsp Nr. 1992/4760

BGH, Urteil vom 04.10.1984 - Aktenzeichen VII ZR 65/83

DRsp Nr. 1992/4760

Unwirksamkeit einer formularvertraglichen Klausel, wonach bei "freier" Vertragskündigung durch den Auftraggeber (§ 8 Nr. 1 Abs. 1 VOB/B) die Leistungen des Auftragnehmers gemäß § 6 Nr. 5 VOB/B unter Ausschluß weitergehender Ansprüche abzurechnen sind (Verstoß gegen § 9 AGB-Gesetz). Grenzen des - bei Nichtbefolgung Verzug auslösenden - Weisungsrechts des Auftraggebers gem. Nr. 1 Abs. 3 dieser Vorschrift.

Normenkette:

AGBG § 9; BGB § 696; VOB/B § 4 Nr.1 Abs.3, § 6 Nr.5, § 8 Nr.1 Abs.1;

Tatbestand:

Die Klägerin hatte im Jahre 1980 in einem Neubau im Auftrag der Beklagten ca. 11.000 qm Hallenböden gegen eine Pauschalvergütung von 260.000 DM mit Kunststoffestrichen und Kunststoffbeschichtungen zu versehen. Es sollten neben dem eigentlichen Vertragstext die VOB/B sowie von der Beklagten verwendete "Allgemeine Ausschreibungs- und Vertragsbedingungen für Bauleistungen" und "Zusätzliche Technische Vorschriften" gelten.

Vor Aufnahme der Arbeiten hat die Beklagte den Vertrag wegen Verzuges gekündigt, weil die Klägerin ihren wiederholten Weisungen zur Arbeitsaufnahme nicht nachgekommen sei.

Die Klägerin macht mit ihrer Klage den auf 116.000 DM (nebst Zinsen) bezifferten Anspruch aus §§ 8 Nr. 1 Abs. 2 VOB/B, 649 BGB geltend.