BGH - Urteil vom 26.09.1985
VII ZR 19/85
Normen:
BGB §§ 134, 631, 649 ; KO § 17 ; VOB/B § 8 Nr.1, Nr.2;
Fundstellen:
BB 1986, 23
BGHZ 96, 34
BauR 1986, 336
BauR 1986, 91
DB 1986, 378
DRsp I(138)492c
MDR 1986, 224
NJW 1986, 255
WM 1985, 1479
ZfBR 1986, 32

BGH - Urteil vom 26.09.1985 (VII ZR 19/85) - DRsp Nr. 1992/4145

BGH, Urteil vom 26.09.1985 - Aktenzeichen VII ZR 19/85

DRsp Nr. 1992/4145

Wirksamkeit der Kündigungsregelung des § 8 Nr. 2 auch im Konkursfall (kein Verstoß gegen § 17 KO).

Normenkette:

BGB §§ 134, 631, 649 ; KO § 17 ; VOB/B § 8 Nr.1, Nr.2;

»... Der Senat ist bereits in mehreren Urteilen davon ausgegangen, daß § 8 Nr. 2 VOB/B [1973] nicht gegen ein aus § 17 KO ableitbares gesetzl. Verbot verstößt und damit wirksam ist (Urteile in WM 1963, 964; 1971, 1474; BGHZ 68, 379, 381). An dieser Ä bisher nicht näher begründeten Ä Auffassung hält er fest.

Allerdings wird seit einigen Jahren die Auffassung vertreten, § 8 Nr. 2 VOB/B sei im Hinblick auf § 17 KO i. V. m. § 134 BGB nichtig (Rosenberger, BauR 1975, 233; ihm folgend LG Aachen, BauR 1979, 150..). ... Dem ist vor allem Heidland (BauR 1975, 305 und 1981, 21 ) entgegengetreten. Er und die ihm folgende h. M. (OLG Düsseldorf, BauR 1982, 166; Ingenstau/Korbion, VOB, 10. Aufl., § 8 VOB/B, Rdz. 17..) stellen vor allem darauf ab, daß der Konkursverwalter den Vertrag in dem rechtlichen Bestand hinnehmen müsse, in dem er sich im Zeitpunkt der Konkurseröffnung befindet. Ferner seien die persönlichen Eigenschaften des Auftragnehmers (Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit) gerade im Bauvertrag für den Auftraggeber von so großer Bedeutung, daß ihm schon deshalb eine Fortsetzung des Vertrages mit dem Konkursverwalter entgegen seinem Willen nicht zugemutet werden könne.