BVerwG - Urteil vom 24.03.1994
7 C 16.93
Normen:
DDR: BaulandG § 12 ; EinigungsV Art. 19 ; VermG § 1 Abs. 1 lit. a, § 1 Abs. 2, § 1 Abs. 3, § 1 Abs. 4, § 2 Abs. 2 Satz 2;
Fundstellen:
DZWIR 1995, 155
DÖV 1994, 734
NJ 1994, 428
NJW 1994, 2105
VIZ 1994, 292
ZIP 1994, 826
Vorinstanzen:
VG Greifswald, vom 07.04.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 1 A 719/92

BVerwG - Urteil vom 24.03.1994 (7 C 16.93) - DRsp Nr. 1995/685

BVerwG, Urteil vom 24.03.1994 - Aktenzeichen 7 C 16.93

DRsp Nr. 1995/685

»Enteignungen nach dem Aufbaugesetz und dem Baulandgesetz der DDR werden nicht schon deshalb vom Tatbestand des § 1 Abs. 1 lit. a VermG (entschädigungslose Enteignung) erfaßt, weil im Einzelfall die Entschädigung dem Enteigneten nicht zugeflossen ist.«

Normenkette:

DDR: BaulandG § 12 ; EinigungsV Art. 19 ; VermG § 1 Abs. 1 lit. a, § 1 Abs. 2, § 1 Abs. 3, § 1 Abs. 4, § 2 Abs. 2 Satz 2;

Gründe:

I. Die Kläger, Mitglieder einer Erbengemeinschaft, beanspruchen die Rückübertragung eines Grundstücks nach dem Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen (Vermögensgesetz - VermG). Das unter vorläufiger Verwaltung gemäß § 6 der Verordnung zur Sicherung von Vermögenswerten vom 17. Juli 1952 (GBl I S. 615) stehende Grundstück wurde im Jahr 1986 zur - später auch erfolgten - Errichtung einer Industriebäckerei für ein volkseigenes Kernkraftwerk gemäß § 12 des Gesetzes über die Bereitstellung von Grundstücken für Baumaßnahmen (Baulandgesetz) vom 15. Juni 1984 (GBl I S. 201) enteignet. Die festgesetzte Entschädigung in Höhe von 883 Mark der DDR (1 M pro qm) wurde nicht an die außerhalb der DDR lebenden Kläger bzw. ihre Rechtsvorgänger ausgezahlt, sondern vom volkseigenen Kernkraftwerk auf ein Verwahrkonto des Rates des Kreises G. überwiesen.