BGH - Urteil vom 27.06.1996
VII ZR 277/95
Normen:
DDR: ZGB § 74 Abs. 2, § 190 ; EGBGB (1986) Art. 231 § 6, Art. 232 § 1 ;
Fundstellen:
BB 1996, 2325
BGHR DDR-ZGB § 190 Werklohnforderung 1
BGHR EGBGB Art. 231 § 6 Abs. 1 Verjährung 3
BauR 1996, 856
DB 1996, 2435
DtZ 1996, 342
MDR 1996, 1116
NJ 1996, 643
RAnB 1996, 351 (Ls)
WM 1996, 2164
ZfBR 1996, 309
Vorinstanzen:
OLG Thüringen,
LG Gera,

Fälligkeit und Verjährung einer Werklohnforderung aus einem Bauleistungsvertrag nach dem ZGB-DDR

BGH, Urteil vom 27.06.1996 - Aktenzeichen VII ZR 277/95

DRsp Nr. 1996/30018

Fälligkeit und Verjährung einer Werklohnforderung aus einem Bauleistungsvertrag nach dem ZGB-DDR

»1. Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Verjährung" im Sinne des Artikel 231 § 6 EGBGB sind nur Vorschriften, die die Verjährungsfristen, den Beginn der Verjährung, die Unterbrechung und Hemmung der Verjährung und die Rechtsfolgen der Verjährung regeln. Vorschriften, die die Voraussetzungen der Fälligkeit der Forderung regeln, werden von Artikel 231 § 6 EGBGB nicht erfaßt. Die Voraussetzungen der Fälligkeit einer Forderung nach dem Recht der DDR sind nach dem durch Artikel 232 § 1 EGBGB berufenen Recht der DDR zu beurteilen. 2. Die Werklohnforderung eines Bauleistungsvertrages des Zivilgesetzbuchs der DDR wird vorbehaltlich einer abweichenden vertraglichen Vereinbarung fällig, wenn der Besteller die ihm vertragsgemäß angebotene Bauleistung abgenommen und der Werkunternehmer eine Rechnung erteilt hat.«

Normenkette:

DDR: ZGB § 74 Abs. 2, § 190 ; EGBGB (1986) Art. 231 § 6, Art. 232 § 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin verlangt von der Beklagten auf der Grundlage eines Bauleistungsvertrages nach dem Zivilgesetzbuch der DDR Werklohn für Bauleistungen abzüglich der erforderlichen Aufwendungen für die Mängelbeseitigung. Die Parteien streiten vor allem darüber, ob die Forderung verjährt ist.