BVerwG - Urteil vom 25.01.1996
4 C 5.95
Normen:
FStrAbG § 1 Abs. 2 ; FStrG § 17 Abs. 1 ; Richtlinie des Rates über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) vom 27. Juni 1985 (ABl EG Nr. L 175 vom 5. Juli 1985, 40) Art. 2 Art. 3 Art. 5 Art. 6 Art. 8 ; UVPG § 22 Abs. 1 S. 1 ; VwVfG § 76 ;
Fundstellen:
BVerwGE 100, 238
AgrarR 1996, 270
BauR 1996, 511
BBauBl 1996, 645
BRS 58, Nr. 7
Buchholz 407.4 § 17 FStrG Nr. 107
DÖV 1996, 604
DVBl 1996, 677
JuS 1997, 181
NJW 1997, 144
NuR 1996, 466
NVwZ 1996, 788
NZV 1996, 334
UPR 1996, 228
VkBl 1996, 303
ZfBR 1996, 275
zfs 1996, 357
ZUR 1996, 156
ZUR 1996, 255
Vorinstanzen:
OVG Rheinland-Pfalz, vom 29.12.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 1 C 10893/92

Fernstraßenrecht: Erforderlichkeit einer förmlichen Umweltverträglichkeitsprüfung bei Verkehrswegeplanung

BVerwG, Urteil vom 25.01.1996 - Aktenzeichen 4 C 5.95

DRsp Nr. 1996/19866

Fernstraßenrecht: Erforderlichkeit einer förmlichen Umweltverträglichkeitsprüfung bei Verkehrswegeplanung

»1. Der Bau einer Bundesfernstraße, für die das Planfeststellungsverfahren nach dem 3. Juli 1988, aber vor dem 1. August 1990 eingeleitet worden ist, bedarf einer Umweltverträglichkeitsprüfung - UVP - nach Maßgabe der - insoweit unmittelbar anwendbaren - Richtlinie des Rates über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten - UVP-Richtlinie - vom 27. Juni 1985 (85/337 EWG; Abl EG Nr. L 175 vom 5. Juli 1985, S. 40). 2. Durch die UVP-Richtlinie werden die materiellrechtlichen Zulassungsvoraussetzungen des nationalen Rechts für UVP-pflichtige Vorhaben nicht verschärft. 3. Die förmliche UVP strukturiert für planfeststellungsbedürftige Vorhaben den Abwägungsvorgang in der Weise, daß zunächst eine auf die Umwelt beschränkte Ermittlung und Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens stattzufinden hat.4. Das Fehlen einer förmlichen UVP allein indiziert noch keinen Abwägungsmangel. Es ist vielmehr weiter zu prüfen, ob Anhaltspunkte dafür vorhanden sind, daß als Folge der Unterlassung abwägungserhebliche Umweltbelange außer acht gelassen oder fehlgewichtet worden sind.