BGH - Urteil vom 10.12.1987
III ZR 220/86
Normen:
BGB § 839 Abs. 1 ; BImSchG § 14 Satz 2, § 5 Nr. 2 ; GG Art. 14 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 11
BGHR BImSchG § 14 Satz 2 Waldschäden 1
BGHR GG Art. 14 Abs. 1 Satz 2 Ausgleichspflicht 2
BGHR GG vor Art. 1 Gesetzesfolgen 1
BGHR GG vor Art. 1 Legislatives Unrecht 2
BGHR GG vor Art. 1 Unterlassen 1
BGHZ 102, 350
BRS 53 Nr. 11
DB 1988, 278
DRsp I(147)237a
DRsp V(522)221a-d
DRsp V(540)166b
DRsp-ROM Nr. 1992/2764
DRsp-ROM Nr. 1992/2766
DVBl 1988, 232
MDR 1988, 294
NJW 1988, 478
VersR 1988, 85
ZfBR 1988, 199
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Haftung der öffentlichen Hand für Waldschäden

BGH, Urteil vom 10.12.1987 - Aktenzeichen III ZR 220/86

DRsp Nr. 1992/2759

Haftung der öffentlichen Hand für Waldschäden

»Die öffentliche Hand haftet nach geltendem Recht nicht für die neuartigen (emittentenfernen) Waldschäden.«

Normenkette:

BGB § 839 Abs. 1 ; BImSchG § 14 Satz 2, § 5 Nr. 2 ; GG Art. 14 ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Eigentümer eines forst- und landwirtschaftlichen Betriebs, der im mittleren Schwarzwald liegt und einen Wirtschaftswald von 54,27 ha umfaßt. Der Wald besteht im wesentlichen (94 % der Fläche) aus einem stark holzreichen Plenterwald mit Tannen, Fichten und Buchen. Die forstwirtschaftlichen Erträge bilden die Existenzgrundlage des Klägers.

Der Kläger hat vorgetragen: In seinem Wald sei seit Mitte der 50er Jahre der Zuwachs an Holz zurückgegangen; seit 1973 seien äußerlich sichtbare Schädigungen an einzelnen Bäumen und inzwischen am gesamten Baumbestand festzustellen. Während zunächst nur die Tannen betroffen gewesen seien, zeigten seit 1980 die Fichten und Buchen ebenfalls Schäden. Eine Schadensinventur im September 1983 habe ergeben, daß bereits 89 % der Bäume Schadenssymptome wie Nadelverluste, Nadelverfärbung, Wasserreiserbildung oder tote Äste aufwiesen und die Schädigungen zu einem sehr starken Rückgang des laufenden Zuwachses an Holz von früher 10 auf derzeit höchstens 7 Vorratsfestmeter je Hektar geführt hätten.