BVerwG - Urteil vom 20.12.1999
7 C 15.98
Normen:
BImSchG § 5 Abs. 1 Nr. 2, § 3 Abs. 6, § 48 ; TA Luft (1986) Nr. 3.1.7;
Fundstellen:
BVerwGE 110, 216
DVBl 2000, 810
DÖV 2000, 596
JuS 2000, 927
NVwZ 2000, 440
UPR 2000, 309
Vorinstanzen:
I. VG Frankfurt a. M. - vom 28.02.1991 - VG II/V E 102/90 -,
II. VGH Kassel - vom 11.02.1998 - VGH 14 UE 1085/91,

Immissionsschutzrecht - Chemische Fabrik; Anlage; Stoff, organischer; Vorsorge; Verwaltungsvorschrift, normkonkretisierende; Emission Begrenzung; Massenstromschwelle; Reingas; Rohgas; Massenkonzentration; Emissionswert; Stand der Technik; Konkretisierung, generelle; Risikoproportionalität; Verhältnismäßigkeit.

BVerwG, Urteil vom 20.12.1999 - Aktenzeichen 7 C 15.98

DRsp Nr. 2000/2879

Immissionsschutzrecht - Chemische Fabrik; Anlage; Stoff, organischer; Vorsorge; Verwaltungsvorschrift, normkonkretisierende; Emission Begrenzung; Massenstromschwelle; Reingas; Rohgas; Massenkonzentration; Emissionswert; Stand der Technik; Konkretisierung, generelle; Risikoproportionalität; Verhältnismäßigkeit.

»Die Anwendungsvoraussetzungen normkonkretisierender Verwaltungsvorschriften sind in Ermangelung einer authentischen Interpretation des Vorschriftengebers durch Auslegung zu ermitteln. Dabei kommt der Entstehungsgeschichte im Zweifel mehr Gewicht zu, als dies regelmäßig bei Rechtsnormen der Fall ist. Die in Nr. 3.1.7 TA Luft (1986) bestimmten Massenstromwerte beziehen sich auf das emittierte Abgas. Sie sind für die jeweiligen Stoffe zusammen mit den ihnen zugeordneten Massenkonzentrationswerten Ausdruck einer generellen Konkretisierung der Risikoproportionalität emissionsbegrenzender Maßnahmen. Dem Anlagenbetreiber steht es im Regelfall frei, zur Einhaltung der in Nr. 3.1.7 TA Luft vorgeschriebenen Emissionsbegrenzungen entweder den Emissionsmassenstrom herabzusetzen oder sicherzustellen, daß die bestimmten Massenkonzentrationen nicht überschritten werden.«

Normenkette:

BImSchG § 5 Abs. 1 Nr. 2, § 3 Abs. 6, § 48 ; TA Luft (1986) Nr. 3.1.7;

Gründe:

I.