BGH - Urteil vom 24.01.2002
IX ZR 204/00
Normen:
BGB §§ 765 648a ;
Fundstellen:
BB 2002, 540
BKR 2002, 219
BauR 2002, 796
DB 2002, 1045
MDR 2002, 530
NJW 2002, 1198
NZBau 2002, 216
WM 2002, 555
ZIP 2002, 428
ZfBR 2002, 358
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
LG Mainz,

Inanspruchnahme des Bürgen aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern im Rahmen eines Bauvertrages

BGH, Urteil vom 24.01.2002 - Aktenzeichen IX ZR 204/00

DRsp Nr. 2002/3807

Inanspruchnahme des Bürgen aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern im Rahmen eines Bauvertrages

»Zum Einwand aus § 648 a Abs. 2 Satz 2 BGB gegenüber dem Anspruch des Unternehmers aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern, die ihm aufgrund einer im Bauvertrag enthaltenen Sicherungsabrede erteilt wurde.«

Normenkette:

BGB §§ 765 648a ;

Tatbestand:

Durch Generalunternehmervertrag (GUV) vom 9. November 1995 übertrug die C. AG (fortan: C.) der Klägerin die schlüsselfertige Erstellung eines Teils des Bauvorhabens Ch. in B. Die Auftraggeberin verpflichtete sich, Zug um Zug gegen eine von der Klägerin beizubringende Vertragserfüllungsbürgschaft eine Finanzierungsbürgschaft in Höhe von 4.478.250 DM (15 % der Auftragssumme) vorzulegen. Beide Bürgschaften sollten auf erstes Anfordern zahlbar sein. Mit Erklärung vom 29. Juli 1996 übernahm die S. GmbH & Co. KG (nachfolgend: S.), die Streithelferin der Beklagten, die Bürgschaft gegenüber der Klägerin. Am 29. Oktober 1997 vereinbarte die Klägerin mit der C. und der S. eine Ermäßigung dieser Bürgschaft um 50 %.

Am 11. November 1997 erteilte die Beklagte der Klägerin die "modifizierte Rückbürgschaft" für die Bürgschaft der S. in Höhe des reduzierten Betrages von 2.239.125 DM mit folgender Maßgabe: