BVerwG - Beschluß vom 21.02.1973
IV CB 69.72
Normen:
GG Art. 28 Abs. 2; GG Art. 87d; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; LPlG (Landesplanungsgesetz Bayern) Art. 24; LuftVG § 6; LuftVG § 8; LuftVG § 10; LuftVG § 31 Abs. 2 Nr. 4; ROG § 3 Abs. 1; ROG § 4 Abs. 5; ROG § 4 Abs. 7; VwGO § 54; VwGO § 65; VwGO § 94; VwGO § 103 Abs. 2; VwGO § 105 Abs. 2; VwGO § 108; VwGO § 132 Abs. 2; VwGO § 133; VwGO § 173; ZPO § 46; ZPO § 227; ZPO § 295; ZPO § 548;
Fundstellen:
BauR 1973, 265
BauR 1973, 291
BayVBl 1973, 274
BRS 27 Nr. 25
Buchholz 442.40 § 6 LuftVG Nr. 4
Buchholz 310 § 65 VwGO Nr. 25
DÖV 1973, 342
DVBl 1973, 448
VkBl 1973, 379
Vorinstanzen:
VGH Bayern - Urteile vom 17.05.1972 - 66 VII 71 - 88 VII 71,

Luftverkehrsrechtliche Genehmigung eines Flughafens [München II, Franz-Josef-Strauß] - Verhältnis von Luftverkehrsrecht zum Raumordnungsrecht und Landesplanungsrecht; Vorläufiger Rechtsschutz für die betroffenen Gemeinden

BVerwG, Beschluß vom 21.02.1973 - Aktenzeichen IV CB 69.72

DRsp Nr. 2009/19364

Luftverkehrsrechtliche Genehmigung eines Flughafens [München II, Franz-Josef-Strauß] - Verhältnis von Luftverkehrsrecht zum Raumordnungsrecht und Landesplanungsrecht; Vorläufiger Rechtsschutz für die betroffenen Gemeinden

1. a) Der vorbeugende Rechtsschutz wird nicht durch seinen Anlaß, sondern durch sein Ziel gekennzeichnet, ernstlich befürchteten künftigen Rechtsverletzungen vorzubeugen. b) Der Inanspruchnahme vorbeugenden Hechtsschutzes steht es deshalb nicht entgegen, daß sie durch eine bereits eingetretene Rechtsverletzung ausgelöst wird, sofern gerade diese Rechtsverletzung ersichtlich macht, daß auch für die Zukunft mit Rechtsverletzungen gerechnet werden muß. c) Die Zulässigkeit eines vorbeugenden Rechtsschutzes hat demnach ihre Besonderheit ausschließlich darin, daß sie ein entsprechend qualifiziertes, nämlich ein auf die Inanspruchnahme gerade vorbeugenden Rechtsschutzes gerichtetes Rechtsschutzinteresse voraussetzt. d) Deshalb ist für einen vorbeugenden Rechtsschutz kein Raum, wenn und solange der Betroffene im konkreten Fall zumutbarerweise auf den von der Verwaltungsgerichtsordnung als grundsätzlich angemessen und ausreichend angesehenen nachträglichen Rechtsschutz verwiesen werden kann.