BVerwG - Beschluß vom 06.01.1993
4 NB 38.92
Normen:
BauGB § 214 Abs. 3 S. 1; BauNVO § 1 Abs. 4; BauNVO § 8 Abs. 4; VwGO § 42 Abs. 2; VwGO § 47 Abs. 2 S. 1; VwGO § 47 Abs. 6 S. 1;
Fundstellen:
BauR 1993, 433
BRS 55 Nr. 26
Buchholz 406.12 § 8 BauNVO Nr. 13
Buchholz 310 § 47 VwGO Nr. 73
DÖV 1993, 876
DVBl 1993, 448
GewArch 1993, 212
HGZ 1994, 154
NJW 1993, 2132
NVwZ 1993, 561
UPR 1993, 149
ZfBR 1993, 308
Vorinstanzen:
VGH Baden-Württemberg, vom 27.05.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 8 S 3073/91

Nachteilsbegriff im Normenkontrollverfahren gegen einen Bebauungsplan

BVerwG, Beschluß vom 06.01.1993 - Aktenzeichen 4 NB 38.92

DRsp Nr. 1993/3057

Nachteilsbegriff im Normenkontrollverfahren gegen einen Bebauungsplan

Einen Nachteil i.S. von § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO kann der Eigentümer eines Grundstücks auch dann erleiden, wenn die im Bebauungsplan festgesetzte Nutzungsart der im Zeitpunkt der Planaufstellung tatsächlichen Nutzung seines Grundstücks entspricht.

Normenkette:

BauGB § 214 Abs. 3 S. 1; BauNVO § 1 Abs. 4; BauNVO § 8 Abs. 4; VwGO § 42 Abs. 2; VwGO § 47 Abs. 2 S. 1; VwGO § 47 Abs. 6 S. 1;

Gründe:

I.

Der Antragsteller ist Eigentümer eines Grundstücks, das im Bebauungsplan "M." der Antragsgegnerin vom 18. März 1968 als Gewerbegebiet mit dem Zusatz "Sonderregelung: Gärtnerei" festgesetzt ist. Im Zeitpunkt der Planaufstellung unterhielt der Großvater des Antragstellers hier eine Gärtnerei. Nach der Einstellung des Gärtnereibetriebes im Jahre 1989 möchte der Antragsteller das Grundstück einer Wohnbebauung zuführen. Er hält den Bebauungsplan aus formellen und materiellen Gründen für nichtig und macht geltend, bei Nichtigkeit des Bebauungsplans sei eine Wohnbebauung gemäß § 34 BauGB zulässig.