2. Rechtsprechung
  3. 2006
  4. BAG
BAG - Urteil vom 18.05.2006
6 AZR 627/05
Normen:
ArbGG § 69 ; ZPO § 313a § 563 Abs. 1 ; BGB § 123 ; KSchG § 15 Abs. 1 S. 2 ; BetrVG § 103 § 25 Abs. 1 S. 1 ; Tarifvertrag für die Arbeitnehmer der DB Vermittlung GmbH (DB Vermittlung TV, vom 7. Juni 2001 i.d.F. vom 10. September 2002) §§ 22 23 26 ;
Fundstellen:
AP Nr. 2 zu § 15 KSchG 1969 Ersatzmitglied
AuA 2006, 749
AuR 2006, 333
DB 2006, 2693
NJW 2006, 3020
NZA 2006, 1037
Vorinstanzen:
LAG Sachsen - 6 Sa 514/04 - 10.2.2005, ArbG Dresden - 16 Ca 7029/03 - 2.6.2004,

Nachwirkender Kündigungsschutz bei nur vorübergehender Ersatzmitgliedschaft im Betriebsrat

BAG, Urteil vom 18.05.2006 - Aktenzeichen 6 AZR 627/05

DRsp Nr. 2006/21724

Nachwirkender Kündigungsschutz bei nur vorübergehender Ersatzmitgliedschaft im Betriebsrat

Orientierungssätze:1. Ein Berufungsurteil ist im Revisionsverfahren aufzuheben, wenn es entgegen den zivilprozessualen Regelungen keinen Tatbestand enthält; daran hat sich durch das ZPO -Reformgesetz 2001 nichts geändert.2. Das vorübergehend in den Betriebsrat eingerückte Ersatzmitglied genießt nach Beendigung des Vertretungsfalles - nur - den nachwirkenden Kündigungsschutz gem. § 15 Abs. 1 Satz 2 KSchG; einer Zustimmung des Betriebsrats gem. § 103 BetrVG zur außerordentlichen Kündigung bedarf es nicht.3. Es bleibt offen, ob im Falle des Zustimmungserfordernisses nach § 103 BetrVG eine Drohung mit einer außerordentlichen Kündigung ohne Hinweis auf die beabsichtigte Einholung der Zustimmung des Betriebsrats schon deswegen iSd. § 123 BGB widerrechtlich ist.

Normenkette:

ArbGG § 69 ; ZPO § 313a § 563 Abs. 1 ; BGB § 123 ; KSchG § 15 Abs. 1 S. 2 ; BetrVG § 103 § 25 Abs. 1 S. 1 ; Tarifvertrag für die Arbeitnehmer der DB Vermittlung GmbH (DB Vermittlung TV, vom 7. Juni 2001 i.d.F. vom 10. September 2002) §§ 22 23 26 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über den Fortbestand des Arbeitsverhältnisses über den 30. November 2003 hinaus, wobei es darum geht, ob die Klägerin ihre dem Aufhebungsvertrag vom 20. Oktober 2003 zugrundeliegende Willenserklärung wirksam angefochten hat.