BVerfG - Beschluß vom 03.02.1998
1 BvR 909/94
Normen:
AktG § 304 § 305 ; FGG § 15 Abs. 1 S. 1 ; GG Art. 103 Abs. 1 ; GVG § 114 ; ZPO § 397 § 402 ;
Fundstellen:
AG 1998, 334
DB 1998, 1506
DRsp I(138)856-1d
DRsp V(510)201c
NJW 1998, 2273
NZG 1998, 633
SGb 1998, 583
ZIP 1998, 1047
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 29.10.1993 - Vorinstanzaktenzeichen O 134/90
II. OLG Stuttgart Beschluß vom 13.03.1994 - 4 W 56/93,

Nichtbeachtung eines Antrags auf Erläuterung eines Sachverständigengutachtens im aktienrechtlichen Spruchverfahren

BVerfG, Beschluß vom 03.02.1998 - Aktenzeichen 1 BvR 909/94

DRsp Nr. 1999/4336

Nichtbeachtung eines Antrags auf Erläuterung eines Sachverständigengutachtens im aktienrechtlichen Spruchverfahren

Der verfassungsrechtliche Anspruch auf rechtliches Gehör ist verletzt, wenn ein Gericht (hier: in einem zur freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörenden aktienrechtlichen Spruchverfahren) einen Antrag auf Erläuterung eines Sachverständigengutachtens entweder völlig übergeht oder ihm allein deshalb nicht nachkommt, weil das Gutachten ihm überzeugend und nicht weiter erörterungsbedürftig erscheint.

Normenkette:

AktG § 304 § 305 ; FGG § 15 Abs. 1 S. 1 ; GG Art. 103 Abs. 1 ; GVG § 114 ; ZPO § 397 § 402 ;

Gründe:

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage, ob es gegen Art. 103 Abs. 1 GG verstößt, wenn die Zivilgerichte im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit einem Antrag auf mündliche Erörterung eines schriftlichen Sachverständigengutachtens nicht nachkommen.

I.