BVerwG - Urteil vom 16.02.1973
IV C 61.70
Normen:
BBauG § 34; BBauG § 35 Abs. 2; BBauG § 35 Abs. 3; BBauG § 36 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; VwGO § 65 Abs. 2;
Fundstellen:
BBauBl 1974, 448
BRS 27 Nr. 57
BVerwGE 42, 8
BauR 1973, 170
BayVBl 1973, 534
BayVBl 1974, 138
Buchholz 406.11 § 35 BBauG Nr. 104
DVBl 1973, 451
DWW 1974, 163
DÖV 1973, 715
JR 1973, 432
MDR 1973, 704
VerwRspr 25, 320
ZMR 1974, 18
Vorinstanzen:
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 03.06.1970 - Vorinstanzaktenzeichen VII A 260/68

Notwendige Beiladung der höheren Verwaltungsbehörde; Errichtung eines Ersatzbaues an Stelle einer bestandsgeschützten Altbebauung; Fehlende Kompensationsmöglichkeit bei Anwendung des § 35 Abs. 2 und 3 BBauG

BVerwG, Urteil vom 16.02.1973 - Aktenzeichen IV C 61.70

DRsp Nr. 1996/26770

Notwendige Beiladung der höheren Verwaltungsbehörde; Errichtung eines Ersatzbaues an Stelle einer bestandsgeschützten Altbebauung; Fehlende Kompensationsmöglichkeit bei Anwendung des § 35 Abs. 2 und 3 BBauG

1. In einem Verfahren, das sich auf die Genehmigung eines sonstigen Vorhabens im Sinne des § 35 Abs. 2 BBauG richtet, muß die höhere Verwaltungsbehörde notwendig beigeladen werden. 2. Die Errichtung eines Ersatzbaues an Stelle einer bestandsgeschützten Altbebauung läßt sich weder aus dem Gesichtspunkt des Bestandsschutzes, noch aus dem der eigentumskräftig verfestigten Anspruchsposition rechtfertigen (im Anschluß an die Urteile vom 30. April 1969 - BVerwG IV C 63.68 - in Buchholz 406.11 § 35 BBauG Nr. 82 S. 7 [11 f.] und vom 21. Januar 1972 - BVerwG IV C 212.65 - [BauR 1972, 152]). 3. Bei der Anwendung des § 35 Abs. 2 und 3 BBauG ist keine Kompensation der öffentlichen Belange in der Weise möglich, daß Nachteile gegen Vorteile aufgerechnet werden.

Normenkette:

BBauG § 34; BBauG § 35 Abs. 2; BBauG § 35 Abs. 3; BBauG § 36 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; VwGO § 65 Abs. 2;

Gründe:

I.