OVG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 28.03.2003
9 A 1299/96
Normen:
AbwAG (1991) § 9 Abs. 5 ; WHG (1987) § 7a Abs. 1 ;
Fundstellen:
DÖV 2003, 826
UPR 2003, 459
Vorinstanzen:
VG Köln, - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 7339/93

OVG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 28.03.2003 (9 A 1299/96) - DRsp Nr. 2004/10063

OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 28.03.2003 - Aktenzeichen 9 A 1299/96

DRsp Nr. 2004/10063

»1. Ein Anspruch auf Ermäßigung des Abgabesatzes nach § 9 Abs. 5 Satz 1 bzw. Satz 4 i.V.m. Satz 1 AbwAG 1991 setzt die Existenz von Verwaltungsvorschriften i.S.d. § 7a Abs. 1 WHG 1987 bzw. sonst allgemein anerkannten Regeln der Technik bezogen auf den maßgebenden Schadstoffparameter voraus (Bestätigung der Senatsrechtsprechung, vgl. Urteil vom 30.8.2001 - 9 A 3726/96 -, KStZ 2002, 169 = ZfW 2002, 254 = NuR 2003, 46). 2. Diese Regeln müssen sich bei einem aus mehreren Teilströmen zusammengesetzten Abwasserstrom auf diesen beziehen. Das Vorhandensein allgemein anerkannter Regeln der Technik im Hinblick auf einzelne Teilströme genügt nicht.«

Normenkette:

AbwAG (1991) § 9 Abs. 5 ; WHG (1987) § 7a Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin, ein Chemieunternehmen, leitete 1991 mit wasserrechtlicher Erlaubnis, die u.a. die Festsetzung eines Überwachungswertes für den Schadstoffparameter Quecksilber (Hg) von 1 æg/l in der 2 h-Mischprobe (Konzentration) und 50 g/2 h (Fracht) enthielt, über Auslässe von Mischkanälen für Schmutz- und Niederschlagswasser Abwasser - Kühlwasser und z.T. dezentral vorbehandeltes, anorganisch belastetes Abwasser - in den Rhein ein. Bei einer Probenahme am 11.11.1991 wurden für den Parameter Hg Werte von g/l und 570,17 g/2 h festgestellt.