BGH - Beschluß vom 15.12.1994
III ZB 49/94
Normen:
BayNatSchG Art. 36 Abs. 1 ; GVG § 13 ; VwGO § 40 Abs. 2 Satz 1;
Fundstellen:
BGHR GG Art. 14 Abs. 1 Satz 2 Ausgleichspflicht 6
BGHR GVG § 13 Entschädigung 3
BGHR GVG § 13 Rechtswegabgrenzung 3
BGHR GVG § 17 Abs. 2 Anspruch, prozessualer 2
BGHR VwGO § 40 Abs. 2 Satz 1 Aufopferung 1
BGHZ 128, 204
BRS 56 Nr. 237
DÖV 1995, 291
JZ 1995, 788
JuS 1996, 466
MDR 1995, 521
NJW 1995, 964
UPR 1995, 191
WM 1995, 908
ZUR 1995, 156
ZfBR 1995, 160
Vorinstanzen:
OLG Nürnberg,
LG Regensburg,

Rechtsweg für Klagen auf Entschädigung nach dem BayNatSchG

BGH, Beschluß vom 15.12.1994 - Aktenzeichen III ZB 49/94

DRsp Nr. 1995/2838

Rechtsweg für Klagen auf Entschädigung nach dem BayNatSchG

»Für Klagen wegen der "Entschädigung" nach Art. 36 Abs. 1 BayNatSchG ist der Rechtsweg zu den ordentlichen Gerichten gegeben, weil es sich um einen vermögensrechtlichen Anspruch aus Aufopferung für das gemeine Wohl (§ 40 Abs. 2 Satz 1 VwGO) handelt (Abweichung von BVerwGE 94, 1, 6 ff.).«

Normenkette:

BayNatSchG Art. 36 Abs. 1 ; GVG § 13 ; VwGO § 40 Abs. 2 Satz 1;

Gründe:

I. Die Klägerin nimmt mit der beim Landgericht erhobenen Klage den beklagten Freistaat auf Entschädigung aus Art. 36 Abs. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG) und aus enteignungsgleichem Eingriff wegen der Ernteausfälle in Anspruch, die ihr nach ihrer Behauptung in den Wirtschaftsjahren 1981 bis 1989 dadurch entstanden sind, daß das Landratsamt aus Gründen des Landschaftsschutzes die landwirtschaftliche oder gärtnerische Nutzung von Teilen des Grundbesitzes der Klägerin zunächst durch einstweilige Sicherstellungsanordnung und anschließend durch - mit Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs für ungültig erklärte - Landschaftsschutzverordnung verboten hat.