BGH - Urteil vom 10.03.1994
III ZR 9/93
Normen:
BGB § 839 ; GG Art. 14 ; RhPfPVGRhPfPVG (Fassung vom 1. August 1981, GVBl. S. 179, 232) § 68;
Fundstellen:
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 56
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 57
BGHR GG vor Art. 1 Bausperre 7
BGHR GG vor Art. 1 Bausperre 8
BGHR RhPf PVG § 68 Bauvorbescheid 1
BGHZ 125, 258
BRS 56 Nr. 148
DRsp I(147)300a
DVBl 1994, 695
DÖV 1994, 837
MDR 1994, 583
NJW 1994, 1647
UPR 1994, 259
VersR 1994, 856
WM 1994, 1491
ZfBR 1994, 184

Schadensersatz für rechtswidrige Ablehnung einer Bauvoranfrage

BGH, Urteil vom 10.03.1994 - Aktenzeichen III ZR 9/93

DRsp Nr. 1994/3470

Schadensersatz für rechtswidrige Ablehnung einer Bauvoranfrage

»1. Die rechtswidrige Ablehnung einer Bauvoranfrage begründet keinen Entschädigungsanspruch gegen die Bauaufsichtsbehörde nach § 68 Abs. 1 Satz 2 des Polizeiverwaltungsgesetzes (PVG) von Rheinland-Pfalz in der Fassung vom 1. August 1981 (GVBl. S. 179, 232). Offen bleibt, ob eine analoge Anwendung des § 68 Abs. 1 Satz 2 PVG auf rechtswidrige Maßnahmen der Bauaufsichtsbehörde in den Fällen zulässig ist, in denen die Bauaufsichtsbehörde ihr verliehene polizeiliche Spezialbefugnisse (§ 88 Abs. 1 LBauO in der Fassung vom 20. Juli 1982 GVBl. S. 264; § 58 Abs. 2 LBauO in der Fassung vom 28. November 1986 GVBl. S. 307) wahrgenommen hat, und ob die Neufassung des Polizeiverwaltungsgesetzes vom 9. Juli 1993 (GVBl. S. 420, ersetzt durch die Bekanntmachung der Neufassung vom 10. November 1993 GVBl. 595) eine Änderung der Haftung der Bauaufsichtsbehörden bewirkt hat. 2. Die rechtswidrige Ablehnung einer Bauvoranfrage des Grundstückseigentümers kann zu dessen Lasten einen enteignungsgleichen Eingriff darstellen und einen auf die "Bodenrente" gerichteten Entschädigungsanspruch begründen.